Wahre Geschichten machen ein Buch anschaulich.

Nicht alle Erlebnisse, die ich für den Abdruck im Buch ausgewählt hatte, konnten berücksichtigt werden.
Mit den folgenden Episoden möchte ich meinen Lesern eine Freude machen
.

 

 


Lernen: Beeindruckend

Als ich noch keinen Hund hatte, war ich im Haus eines Spitz-Züchters zu Gast. Die Hunde waren im Garten, wollten ins Haus. Obwohl die Terrassentür offen war, blieben alle Hunde an der Türschwelle stehen. „Sie müssen warten, bis wir ihnen die Pfoten geputzt haben“, sagte die Züchterin. Ich konnte nur staunen, was man Hunden alles beibringen kann. Inzwischen habe ich selbst mehrere Hunde großgezogen und weiß, dass so etwas eine gar nicht so schwierige Übung ist.

 

 

 

 

 

Konsequenz: Getestet

Im Wartezimmer eines Arztes rannte ein Junge herum. Die Mutter war damit beschäftigt, ihm nachzulaufen und ihn zur Ordnung zu rufen. Er lief zum Lichtschalter, machte frech mehrmals das Licht aus und an. Die Mutter drohte: „Setz dich hin, sonst ruf ich Opa an. Dann darfst du heute nicht bei Opa schlafen.“ Der Junge hämmerte mit der Faust auf den Tisch. Die Mutter: „Ich ruf Opa an!“ Der Junge lief zum Fenster, öffnete und schloss es mehrmals mit viel Lärm und warf prüfende Seitenblicke auf seine Mutter. „Ich ruf Opa an!“ Darauf eine andere Patientin: „Dann tun Sie's doch endlich, sonst tanzt er Ihnen ewig auf der Nase rum!“ Ihr Ehemann meinte: „Hoffentlich kommen solche Leute nie auf die Idee, einen Hund erziehen zu wollen!“

 

 

 

Pflegeaufwand: Viel Arbeit

Zuschrift einer Hundehalterin:

„Wir haben ja das Aquarium, das muss man auch alle 4 Wochen säubern. Diese Woche haben wir das sehr gründlich gemacht. 2 Stunden haben wir zu zweit gebraucht, und es gingen 60 Liter Wasser drauf, d. h. 6 x 10 l Gießkanne schleppen. Da soll mir noch mal einer sagen, dass ein Hund viel Arbeit macht! Nur, man muss mit ihm Gassi gehen – mit Fischen nicht, aber sonst ist da kein großer Unterschied, stimmt's?“

 

 

 

 

 

Futtermenge: Unterschiede

Eine Zeit lang hatten wir drei Rüden derselben Rasse.

Sie machten ihre Spaziergänge gemeinsam, hatten also gleich viel Bewegung.

Einer bekam pro Mahlzeit 1 ½ Messbecher Trockenfutter.

Der Zweite hatte mit 1 Becher eine optimale Figur.

Der Dritte war mit ½ Becher noch zu dick und das Abnehmen gelang nicht.

 

 

 

 

Hundesprache: Protest

Früher hatten wir für unsere Hunde einen Tisch am Fenster stehen, den unser Terrier über einen Stuhl erreichen konnte. Sein größerer Kumpel sprang ohne Kletterhilfe hinauf. Von dem Tisch aus beobachteten sie gern die Straße. Einmal hatte ich beim Staubsaugen den Aufsprungstuhl vom Fensterplatz weggestellt. Der große Hund war auf dem Tisch und bellte. Der Terrier maulte unten vor sich hin: „Mjau, mjau“, weil er nicht ans Fenster konnte. Ich machte die Töne nach: „Mjau, mjau“, um ihm zu zeigen, dass ich ihn verstand. Da rannte der Terrier zur Tür und fing heftig an zu bellen. Solch ein fremdes Geräusch, da musste er doch Alarm schlagen! So stand er an der Tür, bellte aus Leibeskräften und ich machte dauernd „mjau“, bis der Hund endlich begriff, dass die komischen Laute von mir kamen. Mein Dialekt in „Hündisch“ hatte wohl anders geklungen.

 

 

Hier war „der Große“
noch klein und musste mühevoll auf den Stuhl kraxeln.

 

Als Hund Nr. 3 kam,

wurde es auf dem Ausguck endgültig zu eng.

Ein Anbau mit einer großen Liegefläche musste her.
Was tut man nicht alles für die Hunde ...

 

 

 

 

 

Welpenkindergarten: Erfahrungen

Eine Freundin, die mit ihrem Welpen zur Prägungsspielstunde ging, schrieb mir:

„Das erste Mal war unser Kleiner ziemlich zurückhaltend. Jetzt hüpft er an der Leine auf und nieder, bis dann endlich die Party steigt. Erst dürfen sie miteinander spielen, dann werden sie mit langsamen Streichlern beruhigt. Dann üben wir mit einem Stück Pansen das Aus oder Fiebermessen oder Berühren mit Plastikhandschuh am ganzen Körper. Es gibt einen Hindernisparcours mit verschiedenen Bodenbelägen, Tunnel, Plastikbälle in einer großen Wanne etc. Es ist jedes Mal spannend, was wieder Neues dazukommt.“

 

 

Liebe und Respekt: Verständigung

Unser Foxterrier war gerade als Welpe bei uns eingezogen und wollte nicht fressen. Per Tierkommunikation (Telepathie) „hörte“ ich auf die Frage: „Was möchtest du denn?“ die Antwort: „Wolfsmilch.“

Was sollte das bedeuten? Es konnte sich nur um Sehnsucht nach Muttermilch handeln. Ein Rezept für Welpen-Ersatzmilch wurde gesucht. Der Kleine schlabberte die Mischung munter weg und fraß dann auch das angebotene Futter.

Seine „Wolfsmilch“ liebte er noch nach Jahren.

Das Rezept für die Hundemilch finden Sie im Buch

(eine Mischung aus Honig, Sahne und Eigelb)

 

 

 

 

Respekt: Rohfutter-Mäkelei

Unser Foxterrierwelpe sollte von Anfang an mit Rohfutter („naturnaher Kost“) ernährt werden. Angewidert ging er vom Napf weg. Da er nicht hungern sollte, wurden ihm ein paar rohe Fleischstücke auf das vom Züchter gewohnte Futter gelegt. Er nahm sie herunter und legte sie neben den Napf. Wenn er das Trockenfutter aufgefressen hatte, wich der junge Hund jedes Mal verächtlich von den Fleischbrocken zurück. Es sah aus, als wollte er sagen: „Igitt, nimm das weg!“ Wir respektierten seinen Wunsch und wollten ihn nicht mit neuen Versuchen ärgern. Immerhin konnte er an rohe fleischige Knochen, rohes Gemüse und Kräuter gewöhnt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hunde-Intelligenz: Absicht

Einer unserer Hunde sollte lernen, sein „Geschäft“ nicht auf den Gehweg fallen zu lassen, sondern sich in die Büsche zu drücken. Er steckte aber immer den Kopf ins Gebüsch, so dass der Kot auf den Weg fiel.

Der Hund war nicht zu dumm, es korrekt zu lernen, im Gegenteil, er war sogar ausgesprochen klug. Darum konnte es nur eine Erklärung geben: Er machte das mit Absicht, denn er hatte verstanden: Herrchen sammelt den Kot ein – und das geht leichter, wenn er nicht in die Büsche zu kriechen braucht.

 

 


Hunde-Intelligenz: Ausgetrickst

Eine Freundin schrieb: „Unsere Kleine hat heute Nacht Herrchen rausgebellt. Der meinte, sie müsse mal dringend, und hat sich schlaftrunken ins nächste Stockwerk gequält. Dort angekommen, drehte er sich um und – der Hund war weg. Sie wollte nur den Platz von Herrchen ergattern und lag selig schnarchend in seinem Bett.“

Hunde-Experten behaupten, dass Hunde zu vorausschauendem Denken und Handeln nicht fähig seien. Mehr dazu unter "Liebe, Respekt und Wissenschaft": Spiegelneurone.

 

 

 

 

Mit dem BLV-Buchverlag gab es eine intensive Zusammenarbeit.
Jede kleine Änderung, die notwendig schien, wurde besprochen.
Einmal musste ich sehr lachen:

Buchverlag: Missverständnis

Der Verlag rief mich an: Man sei im Manuskript über eine Formulierung gestolpert. In dem Abschnitt „Gefahrenzone Garten“ (Seite 43) geht es darum, dass ein Hund ohne sicheren Zaun leicht einmal davonläuft und überfahren werden kann. An dieser Stelle hatte ich geschrieben: „wenn er sich auf die Pfoten macht“ – statt „auf die Socken macht“, weil Hunde nun mal keine Socken tragen. Der gute Mann, der für das Korrekturlesen verantwortlich war, hatte gedacht: Der Hund „macht“ sich beim Urinieren auf die Pfoten. Ich wurde gebeten, das anders zu formulieren.

 

 

Mehr Hunde-Geschichten gibt es auf meiner Website über Bearded Collies.