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www.beardedcollie.de

 die wichtigsten Gehorsamsübungen

und Clicker-Training

 

 

 

 

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zum Erhalt des echten Bearded Collies

 

 

 

 

 

 

Das kleine Hunde-Einmaleins

SITZ und PLATZ

Auf dieser Seite:

Erziehungsmethoden

Lernprogramm

Verbote

Stubenreinheit

Sitzen

Liegen

Bleiben

 

Kommen

Hergeben

Leinenführigkeit

Leinenpöbler

Noch viel mehr

Clickertraining

 

 

Es gibt ein paar Anweisungen,

die jeder Hund kennen und befolgen sollte,

damit man sich mit ihm verständigen kann

und damit man mit dem vierbeinigen Begleiter gern gesehen ist.

 

Konsequenz in der Erziehung

und Wiederholen der Übungen bringen den Erfolg.

Man darf aber nicht zu oft nacheinander dasselbe trainieren,

sonst langweilt sich der Beardie und macht nicht mehr mit.

 

 

Es gibt viele Hundetrainer, die ihre eigene Methode haben.

*      Einer setzt auf freundliches Miteinander.

*      Ein anderer spricht von Rudelführerschaft, gibt Hunden hinterrücks Fußtritte

(„Es ist ja nur ein Anstupsen, damit der Hund aufmerksam wird …“), hat aber erkannt,

dass es auf die „richtige Energie“ (Ausstrahlung) ankommt.

*      Wieder ein anderer verwendet immer noch Rasseldose und Wassersprühflasche.

*      Der nächste Ausbilder hält mehr von straffer Ausbildung nach Jagdhund-Art.

*      In einer Hundeschule laufen alle im Kreis,

mit mehr oder weniger lauten Ansagen, Gebrüll („Kasernenhofton“)

*      in einer anderen setzt man auf „watteweiche“ Erziehung

(nur loben, Fehlverhalten ignorieren)

*      eine dritte findet einen Mittelweg

*      eine vierte gibt lieber Einzelstunden (das ist sinnvoll)

*      in einer weiteren ist es verpönt, Hunden Grenzen zu setzen:

Man beachtet die Vierbeiner nicht und wartet, bis sie mit der Zeit begreifen,

dass sie auf ihre Weise nicht zum Ziel kommen

(vergleichbar mit antiautoritärer Erziehung – Hunde brauchen Grenzen!).

 

Das Einzige, worauf es ankommt, ist:

*      Man muss ein gutes Gefühl bei der Erziehung des Hundes haben

(kein Zwang).

*      Man muss vom Hund respektiert werden

(konsequente, souveräne Führung).

Zu hart darf die Erziehung nicht sein, aber auch nicht zu weich.

 

 

Techniken in der Erziehung sind nicht alles!

Tiere reagieren lieber und sicherer auf freundliche Wünsche

als auf harte Kommandos, die erzwungen werden.

Sie spüren die positive bzw. negative Ausstrahlung/Energie

hinter den Anweisungen.

Sehr wichtig ist die Körperhaltung:

Schon ein Fuß, der dem Hund ein wenig im Weg steht,

kann verhindern, dass er gehorcht.

 

 

Ein Hund ist keine Maschine mit Ohren.

Nur sehr simple Gemüter sprechen Tieren heutzutage noch Gefühle ab.

Hunde sollen nicht ständig wie auf Knopfdruck funktionieren,

sie haben auch ein Recht auf eine eigene Meinung.

Wer sich einen „Kriecher“ heranziehen will, ist beim Beardie an der falschen Adresse

(solche Menschen sollten überhaupt keine Hunde haben);

denn Bearded Collies wollen verstehen, bevor sie gehorchen.

Man braucht bei der Hundeerziehung viel Einfühlungsvermögen, den „richtigen Draht“ zum Tier.

Manch ein Hund gehorcht einer liebevollen Omi besser

als andere Hunde, die Befehle eines langjährigen Trainers befolgen müssen.

 

Wir setzen auf

*      Güte statt Härte

*      Konsequenz statt Oberflächlichkeit

*      Verständigung statt Drill

*      Korrektur statt Strafe

*      Einfühlungsvermögen und Vertrauen statt Wesensbruch

*      Partnerschaft statt Herrschaft und Unterwürfigkeit

Man kann es auch mit den 5 Ls sagen:

*      Liebe: Körperkontakt

*      Leitung: Führung durch mentale Stärke (nicht durch Kraft), Vorbild sein, Grenzen setzen

*      Lachen: Freude am Lernen

*      Lob: gesprochene Anerkennung, Streicheln (aber nicht über den Kopf, Dominanzgeste!)

*      Leckerli: Lohn für gute Leistung

 

 

Leckerlis

sollte man nicht als Lock- oder Druckmittel einsetzen.

Wer dem Hund signalisiert:

„Entweder, du tust, was ich sage, oder du bekommst nichts!“,

setzt ihn unter Druck.

Kein gutes Gefühl für den Hund!

 

Das gilt auch für die Arbeit mit dem Futterbeutel,

der die Tagesration Trockenfutter enthält.

Auch wenn der Hund den Beutel noch so „freudig“ apportiert:

Wenn er nicht hungern will, hat er keine Wahl.

 

 

 

 

Geht doch!

Ein Ehepaar wollte in den Urlaub fahren. Der neue Vierbeiner weigerte sich wochenlang, ins Auto zu springen. In der Annahme, er habe Angst, trainierte die Besitzerin sorgsam und liebevoll mit ihm: mit Leckerlis, die auf den Sitz gelegt wurden, später mit einer Hundetreppe vor dem Auto, Stufe für Stufe und mit Belohnung für jeden kleinen Schritt. Bis ins Auto kam der Hund nie. Schließlich blieb noch Clickertraining. Auch dabei weigerte er sich, ins Auto zu springen. Der Tierarzt konnte keine körperliche Beeinträchtigung feststellen.

Das Ehepaar dachte schon, es müsse seinen Hund auf Reisen immer wieder ins Auto heben, und machte sich auf eine Fahrt mit einem ängstlich zitternden Vierbeiner gefasst.

Am Tag der Abfahrt sagte Herrchen einmal: „Hopp!“, schon war der Hund im Auto. „Der hat dich schön veräppelt!“ Nein, er hatte den Druck von „wenn/dann“ gespürt und hatte eine starke Persönlichkeit, die da einfach nicht mitmachte!

Ebenso hatte der Hund sich geweigert, „Platz“ zu lernen. Herrchen übte das Hinlegen „mal eben kurz“ nach der Arbeit, und der Hund tat, was sein Herrchen wollte. Verstanden hatte er es also.

Er war sein Leben lang eher Herrchens Hund.

 

Erzwingen kann man nichts.

Wer immer mit Leckerlis hinter dem Hund her ist, wird nicht respektiert.

Alle Achtung vor einem Hund, der sich nicht locken und bestechen lässt!

 

 

Bücher Buchtipp

Auf unserer Linie liegen die Erziehungsbücher von Holger Schüler und Andreas Ohligschläger:

sanft und verständnisvoll, aber konsequent.

 

001

Wenn schon ein Hund da ist,

wird er oft zu einem wunderbaren Erzieher und Lehrmeister,

von dem der Kleine sich allerlei abguckt.

 

ecke - lernprogramm

Bewährt hat es sich, Hunden zumindest das Folgende beizubringen:

Punkt Kreis gelb

Verbote mit Worten wie „Nein!“, „Pfui!“, „Tabu!“

Punkt Kreis gelb

Stubenreinheit: „Raus!“

Punkt Kreis gelb

Leinenführigkeit: „Bei Fuß.“

Punkt Kreis gelb

Sitzen: „Sitz.“

Punkt Kreis gelb

Liegen: „Platz“ oder „Leg dich.“

Punkt Kreis gelb

Dableiben: „Bleib!“

Punkt Kreis gelb

Kommen: „Komm.“

Punkt Kreis gelb

Hergeben: „Aus“ oder „Gib’s.“

Punkt Kreis gelb

Clickertraining

 

Es ist von Vorteil, dies unbedingt zu Hause ohne Ablenkung zu üben, ehe man eine Hundeschule besucht.

Vielleicht ist gar keine Hundeschule mehr nötig – außer, der Hund hat sonst nur wenig Sozialkontakt.

Auch den Umgang mit Artgenossen muss er früh lernen.

 

 

Am Rande bemerkt:

Die Worte „Befehl“ und „Kommando“ haben in der modernen Hundeerziehung nichts mehr zu suchen.

 

 

 

Tipp gelb hell

Verwenden Sie immer gleichzeitig Hör- und Sichtzeichen.

Dadurch wird Ihr Hund sicherer – und Sie haben noch eine Ausweichmöglichkeit,

wenn später beim alten Hund die Augen oder Ohren nachlassen.

 

 

Klug kombiniert

Ein Erfahrungsbericht:

Wir haben vielleicht ein schlaues Kerlchen! Meistens liegt er ja am Fenster und passt auf. Da ist es nie langweilig, er will da gar nicht weg.

Wenn ich das Futter vorbereite, kommt er auf den Punkt genau rechtzeitig. Er hört, dass ich den Napf hinstelle, die Küchenwaage einschalte, das Trockenfutter in den Napf schütte, die Waage wieder ausschalte, die Tür des Küchenschranks öffne und schließe, wenn ich die Waage wieder wegstelle, und zuletzt hört er, dass ich den Napf auf den Boden stelle. Genau in dem Moment ist der Hund da. Nur nichts verpassen!

 

Für Hunde sind solche Dinge genauso Hörzeichen wie „Komm!“ usw.

 

 

 

„Nein!“ ist das Erste, was ein junger Hund lernen muss.

Dies zu befolgen, ist sehr wichtig und muss immer wieder geübt werden.

 

ecke - verbote

Vom ersten Tag an soll der Hund sich an Verbote halten.

Das geschieht

Punkt Kreis gelb

zu seinem Schutz

(Mülleimer plündern, auf einem Stromkabel kauen usw.)

Punkt Kreis gelb

zum Schutz der Wohnungseinrichtung

(Stuhlbeine anknabbern, Urin auf dem Teppich, Bücher klauen und zerfetzen)

Punkt Kreis gelb

zum Schutz der Zweibeiner

(Anspringen, in Kleidung oder Körperteile beißen, an Hosenbeinen zerren).

Seien Sie dabei sehr konsequent, damit für den Hund die Regeln klar sind.

Alle Familienmitglieder müssen sich einig sein, was der Hund darf und was nicht

(Möbel benutzen, einen Happen bei Tisch erbetteln?). Alle verwenden dieselben Hörzeichen.

 

1832 Mütze

Nein! Aus!“

Herrchens Mütze ist kein Spielzeug!

 

 

Man kann einen Unterschied machen

zwischen

 

„Nein!“

 

bedeutet

 

 

nicht jetzt, nicht da, nicht so

*   zum Beispiel einen gewissen unfreundlichen Hund begrüßen:

das Begrüßen anderer Hunde ist erlaubt

*   oder beim Spaziergang an Mülltonnen das Bein heben:

das Beinheben bleibt erlaubt, allerdings nicht an Mülltonnen.

 

 

„Pfui!“

oder „Tabu!“

 

bedeutet

 

strikt verboten,

*   z. B. Fressbares im Mülleimer suchen

*   Papierkörbe umkippen

(auch da kann etwas Gefährliches drin sein)

*   beim Spaziergang Unrat aufnehmen

(es könnte auch mal ein Giftköder sein!)

*   Bonbons oder Kekse fressen, die mit Xylit gesüßt sind

(sehr gefährlich!)

 

 

„Ssst!“

oder „Hey!“

 

bedeutet

 

„Hör sofort damit auf!“

Dies ist ein starker Unterbrechungsreiz.

Er eignet sich gut, wenn der Hund wieder einmal „vergessen“ hat,

dass er nicht an der Leine ziehen soll.

 

 

„Naaa!“

 

bedeutet

 

„Überleg dir das noch mal!“

Dies ist eine Warnung,

z. B. wenn der Hund den Kuchen auf dem Tisch anpeilt

und kurz davor ist, sich daran zu vergreifen.

Macht er sich trotzdem auf den Weg, folgt ein scharfes „Nein!“

 

Bestimmte Räume können zum Tabu erklärt werden, z. B. das Babyzimmer, Gästezimmer,

Herrchens Werkraum, die Garage (Benzin, Öl, gefährliches Frostschutzmittel, Rattengift).

 

194 zur Hintertür raus

193 Innenklappe

Eine Hundeklappe

in der Tür zum sicher eingezäunten Garten

 erleichtert Vieles.

Nichts wie raus – ab durch die Klappe!

Der Kleine weiß es schon.

Er hat sogar schon verstanden,

dass man den Deckel

vor dem Loch in der Innentür

mit der Nase anheben muss,

um nach draußen zu gelangen.

 

ecke - stubenreinheit

Diese Lektion steht ab der ersten Minute auf dem Lehrplan.

Ein Hundebaby hat Blase und Darm noch nicht unter Kontrolle.

Ein junger Hund „muss“ anfangs

Punkt Kreis gelb

nach jedem Trinken

Punkt Kreis gelb

nach jedem Fressen

Punkt Kreis gelb

nach jedem Schlafen

Punkt Kreis gelb

nach jedem Spielen

Punkt Kreis gelb

sobald er am Boden schnüffelt

Punkt Kreis gelb

sobald er an der Tür steht oder auch nur zur Tür sieht

(er hat schon gelernt, wo es nach draußen geht)

Punkt Kreis gelb

sobald er unruhig wirkt oder fiept

Punkt Kreis gelb

wenn er sich hinhocken will

Punkt Kreis gelb

spätestens nach 2 – 3 Stunden.

Beobachtung ist alles.

Bei den genannten Gelegenheiten bzw. Anzeichen trägt man den Welpen sofort hinaus – am besten an einen ruhigen Ort im Garten oder angeleint zum nächsten Grünstreifen.

Während der Welpe nach draußen getragen wird, kann man „Raus!“ sagen.

(Den Welpen nie zum Tragen am Nackenfell packen!

Eine Hand gehört unter den Bauch, die andere unters Hinterteil.)

Bald kennt der Kleine das Wort und flitzt hinaus in den Garten,

wenn man vor ihm her läuft und „Raus!“ ruft.

Falls er nicht gleich kommt: auffordern mit Händeklatschen.

 

Tipp gelb hell

Aus „Raus!“ wird später ein freundliches „Geh mal raus“ (durch die Hundeklappe in den Garten)

oder auch „Musst du raus?“

Der Hund beantwortet die Frage mit Laufen zur Tür, wenn er hinaus möchte.

Wenn nicht, bleibt er stehen bzw. liegen.

 

 

Gut gelernt

Eine junge Frau, die keine Hunde hatte, war in einem Hundehaushalt zu Gast. Die Hunde waren im Garten, wurden gerufen und blieben an der offenen Terrassentür stehen. Die Besitzerin erklärte: „Sie wissen, dass sie mit schmutzigen Pfoten nicht ins Haus dürfen. Erst kommt das Handtuch zum Saubermachen!“

Später hatte die junge Frau selbst Hunde und brachte ihnen das bei.

 

Hunde-Anfänger können manchmal nur staunen,

was alles möglich ist.

 

 

Wichtig: Der Impfschutz ist erst ca. 2 bis 4 Wochen nach der Wiederholungsimpfung vollständig, also erst mit ca. 16 Wochen! Deshalb bleibt ein Welpe, der keinen Garten zur Verfügung hat, nur ganz kurz in der Gefahrenzone.

Spaziergänge macht man mit ihm jetzt noch nicht! Die notwendige Umweltprägung erfolgt auf dem Arm, in einer Tasche, im Fahrradkorb oder in einer Hundekarre.

 

Hat der Kleine wunschgemäß alles erledigt, bekommt er ein Leckerli. So wird dieser Ort später vom Hund als Löseplatz aufgesucht.

 

009 Rasen

Schnell mal auf den Grünstreifen!

Der Welpe sucht ein geeignetes Plätzchen.

 

Am Rande bemerkt:

Sichtzeichen, auf die Hunde reagieren, sind auch ausgestreckte Arme (Hinweis mit Fingerzeig) und Beine (Stopp-Signal: man stellt sich dem Hund in den Weg) sowie die Drehung des Kopfes und die Blickrichtung des Menschen.

 

Dass ein Kopfschütteln Nein bedeutet, findet ein pfiffiger Hund auch schnell heraus.

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Man kann versuchen, einem Hund Ja (Kopfnicken) und Nein (Kopfdrehung) beizubringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hunde suchen sich

für „Geschäftliches“ von Natur aus

etwas Grünes oder Erde unter den Pfoten.

Wenn sie sich auf Asphalt oder Stein/Beton „verewigen“,

sind sie meistens schon in großer Not.

An solchen Plätzen (z. B. Bürgersteig, Terrasse)

wird man also auch bei Welpen länger warten müssen.

 

 

Karo orange Macht der Welpe ein Geschäft in der Wohnung, unterbricht ihn ein deutliches „Nein!“ Sofort hinaus mit ihm und warten, ob er noch mehr machen muss. Seien Sie nicht zu streng. Der Kleine könnte sonst Angst vor Ihnen bekommen und sich im Haus heimlich in eine Ecke verdrücken, um ... Sie wissen schon.

Ein Malheur in der Wohnung darf man niemals dem Hund anlasten, denn man selbst hat nicht aufgepasst.

Dass man Hundenasen nicht in Urin und Kothaufen drückt, dürfte sich herumgesprochen haben. Niemals wird der junge Hund für Pfützen oder Häufchen in der Wohnung bestraft! Er würde daraus nichts lernen, bekäme nur Angst.

Beseitigen Sie das Übel ohne Worte – und passen Sie nächstes Mal besser auf.

 

Tipp gelb hell

Urin- und Kotflecken auf Teppichboden beseitigen:

das Gröbste mit Zeitungspapier oder mit Papiertüchern von der Küchenrolle entfernen,

Glasreiniger auf den Fleck sprühen, mit einem Putztuch nachreiben.

 

Karo dunkelgrün Erleichtert der Welpe sich draußen, wird er gelobt, sobald er fertig ist (nicht vorher!),

und bekommt ein Leckerli. So merkt er, was erwünscht ist und was nicht.

Der Anstand gebietet es, auf öffentlichem Gelände die Kothaufen einzusammeln – auch am Rand von Weideflächen, denn kein Rind, kein Schaf, kein Pferd möchte Hundekot oder gar Parasiten fressen.

Ein Bußgeld kann fällig werden, wenn man sich davor drückt.

In vielen Gemeinden findet man Kotbeutelspender. Man sollte sich aber nicht darauf verlassen, dass sie immer gut gefüllt sind. Wer sich einen Hund leisten kann, kann sich auch hin und wieder eine Rolle mit kleinen Plastiktüten („Frühstückstüten“) aus dem Discounter leisten.

Hand hineinstecken, Kot aufnehmen, Beutel über die Hand ziehen, im nächsten Mülleimer oder zu Hause in der eigenen Mülltonne entsorgen.

Sind die Jackentaschen nicht groß genug für ein paar Kothaufen, sollte man eine kleine Plastiktragetasche zusätzlich bei sich haben (z. B. eine Tüte aus der Apotheke oder vom letzten Obsteinkauf). Obsttüten eigenen sich auch als zusätzliche Sicherheit (Sammelbeutel), damit kein Kot in der Jackentasche landet.

Umweltfreundlicher wäre es, Kothaufen mit Küchenpapier aufzuheben und in eine mehrfach verwendete Plastiktüte zu stecken; aber damit kommt man näher mit dem Kot in Berührung, das mag nicht jeder. Dennoch sollte man vor dem Hundespaziergang immer etwas von diesem saugfähigen Papier einstecken: für den Fall, dass der Hund unterwegs einmal Durchfall hat (Hinterteil und Bürgersteig abwischen) oder womöglich später einmal in einem Geschäft am Verkaufstresen das Bein hebt.

Täglich wird selbstverständlich auch der Kot im Garten entfernt. Dafür eignet sich eine Kohlenschaufel oder eine Sandschaufel für Kinder (mit langem Stiel). Um den Kot auf die Schaufel zu bekommen, tut es ein Handfeger mit robusten Borsten (man kann sie kürzen, dann geht es besser) oder auch eine kleine Harke, ein kleiner Laubbesen oder ein Pfannenwender.

Laubbesen

Pfannenwender

Die Geräte steckt man in einen Sammeleimer, der möglichst in einem Schuppen stehen soll, damit nicht ständig Fliegen dran sind und sich munter vermehren.

 

 

*       Halten Sie sich anfangs mit dem Welpen möglichst oft in einem gefliesten Raum auf (Küche), damit ein Missgeschick nicht so schlimm ist.

Auch wenn Sie einmal für kurze Zeit das Haus verlassen, gehört der Welpe in diesen Raum – aber bitte den kleinen Hund nicht in ein winziges Badezimmer sperren! Wenn Sie den Welpen immer im Auge behalten, ist er in 1 bis 2 Wochen stubenrein und zeigt an, dass er hinaus muss. Manche Welpen brauchen länger, doch das liegt dann meist an mangelnder Beobachtung.

*       In den ersten Tagen kann man noch dulden, dass der Welpe sich im Garten irgendwo hinhockt. Später schickt man ihn zu einem ausgewählten Platz, damit nicht der ganze Garten verunreinigt wird. Die Stelle kann abgelegen sein, man muss sie aber gut erreichen können, um die Hinterlassenschaften einzusammeln – man möchte ja nicht jedes Mal hinter die Hecke kriechen.

*       Sinnvoll ist es, Codewörter zu lehren, für das kleine „Geschäft“ ein anderes als für das große, z. B. „Mach fix“, „Mach schön“, „Bein heben“ (auch wenn der kleine Rüde das erst mit der Geschlechtsreife tun wird), „See“, „Jetzt“ oder andere nicht allzu peinliche Wörter, die man auch in Gegenwart von Fremden aussprechen mag (nicht „Kacki“, „Wursti“, „Bachi“ und dergleichen). Zum Üben sagt man das Codewort, wenn der Hund gerade sein Geschäft macht, nicht vorher. Später kann man ihn damit auffordern. Das ist besonders praktisch vor dem Schlafengehen oder bei Regen, wenn man den Hund nur mal eben in den Garten schickt.

Vorsicht: Sagen Sie zum Üben das Codewort nur gelegentlich! Sonst kann es passieren, dass Ihr Hund „eher platzen würde“, als sich ohne Aufforderung zu erleichtern.

 Bei Züchtern werden junge Hunde oft daran gewöhnt, Zeitungspapier oder „Puppy Pads“ als Toilette zu benutzen. Deshalb wird manchmal empfohlen, dem Welpen auch daheim so etwas anzubieten, immer näher an die Tür zu legen und schließlich draußen vor die Tür. Das ist eine umständliche Methode, und der Hund gewöhnt sich dabei nur noch mehr an die Zeitung/Pads, nicht aber an Gras und Erde.

 

Am Rande bemerkt:

Es versteht sich von selbst, dass man vor dem Alleinlassen alles wegräumt bzw. sichert,

was dem Welpen gefährlich werden könnte, z. B. Mülleimer, Kabel, Türstopper …

 

 

Sitz AK

 

ecke - sitzen

Dies ist die klassische Grundübung –

das Wenigste, was ein Hund können sollte.

Punkt Kreis gelb

einen kleinen Leckerbissen hoch über den Kopf des Hundes halten

(mit Daumen und Mittelfinger fassen)

Punkt Kreis gelb

Sichtzeichen: erhobener Zeigefinger

Punkt Kreis gelb

der Hund schaut nach dem Leckerbissen und setzt sich

Punkt Kreis gelb

exakt in dem Moment das Hörzeichen „Sitz!“ geben (nicht vorher)

Es reicht, das Wort einmal leise zu sagen.

Hunde haben ein gutes Gehör. Es bringt nichts, laut zu werden.

Punkt Kreis gelb

Falls der Hund beim Hochgucken rückwärts geht:

warten, bis er an eine Wand stößt. Dann kann er sich nur noch setzen.

Punkt Kreis gelb

Wenn der Hund verstanden hat,

lässt man ab und zu die leckere Belohnung weg. Der Zeigefinger reicht als Signal.

Manchmal legt ein Hund wenig Wert auf Leckerbissen.

Dann übt man lieber mit Spielzeug.

 

In Hundeschulen wird automatisches Sitzen gelehrt: Bleibt der Besitzer stehen (z. B. am Bordstein), soll sich der Hund setzen. Im Sommer ist das okay, im Winter bekommt der Hund ein Problem mit dem nassen, kalten Schnee am Po. Ihm dann klarzumachen, dass er sich im Winter nicht setzen soll, ist nicht so einfach.

 

 

Am Rande bemerkt:

Diese Methode ist sanfter als das früher übliche Niederdrücken des Hinterteils. Druck erzeugt immer Gegendruck. Unser Motto soll sein: Wollen, nicht Müssen.

 

 

 

 

Bearded Collie liegend: "Platz"

„Platz!“

Das Hinlegen muss unter allen Umständen klappen, auch mit Ablenkung.

(Er würde ja viel lieber mit dem Ball spielen!)

Dies ist die Notbremse in Gefahrensituationen des Alltags.

 

ecke - liegen

Punkt Kreis gelb

Am einfachsten bringt man einem Hund das Hinlegen bei,

indem man leise „Plaaatz“ sagt, wenn der Hund zufällig liegt

oder gerade dabei ist, sich niederzulegen.

Gleich belohnen, weil er ja schon tut, was man sagt.

Ein einigermaßen kluger Hund wird die Verknüpfung von Liegen = „Platz“ = Leckerli bald herstellen.

 

Oder:

Punkt Kreis gelb

der Hund sitzt

Punkt Kreis gelb

Leckerbissen in geschlossener Hand – Handrücken nach oben) vor ihm zu Boden senken.

Die sich senkende Hand wird zum Sichtzeichen.

Punkt Kreis gelb

der Hund folgt der Hand mit der Nase, legt sich

Punkt Kreis gelb

sobald der Bauch den Boden berührt, folgt ein leises „Plaaatz!“

(mit möglichst leisem „tz“/Zischlaut, wenn man einen geräuschempfindlichen Hund hat)

 

Falls es so nicht klappt (vielleicht steht der Hund aus dem Sitzen auf):

Punkt Kreis gelb

setzt man sich mit angewinkelten Beinen auf den Boden

(die Knie bilden eine Brücke)

Punkt Kreis gelb

hält den Leckerbissen unter den Beinen in der geschlossenen Hand

Punkt Kreis gelb

der Hund muss sich niederlegen, um die Leckerei zu erreichen

Punkt Kreis gelb

wenn der Bauch den Boden berührt: „Plaaatz!“

Punkt Kreis gelb

Ein schlauer Hund wird es evtl. von der anderen Seite der Beine aus versuchen.

Dann setzt man sich seitlich gegen eine Wand,

so dass der Hund nur auf einer Seite eine Chance hat.

 

Tipp orange dunkel.gif

Bleiben Sie immer bei dem einmal gelehrten Wort: „Platz“ = Bauchlage.

Soll der Hund sich auf die Seite legen, z. B. auf dem Pflegetisch, übt man dafür eine andere Anweisung, etwa: „Leg dich.“

 

platz-Bleib

„Platz. Bleib.“

Die Decke wird zum Bezugspunkt beim Üben.

Später kann man ein kleines Tuch hinlegen,

bis es auch ohne gut klappt.

Mit einem Tuch am Boden lässt sich das Hinlegen auch gut clickern.

 

ecke - bleiben

Das „Bleib“ kann man schon in den ersten Tagen mit dem Welpen üben,

indem man ihn mit diesem Hörzeichen einige Minuten allein in einem Zimmer lässt,

die Tür hinter sich schließt.

Wenn später das richtige Üben beginnt, kennt er das Wort schon.

Punkt Kreis gelb

der Hund sitzt oder liegt

möglichst hält ein Helfer ihn anfangs sanft fest

Punkt Kreis gelb

Sichtzeichen: dem Hund flach entgegengestreckte Handfläche

Hörzeichen: „Bleib!“

Punkt Kreis gelb

einen Schritt rückwärts vom Hund fortgehen

Punkt Kreis gelb

zu ihm zurückkehren, belohnen

Punkt Kreis gelb

Entfernung vergrößern: 2 Schritte, 3 Schritte ...

Punkt Kreis gelb

den Hund nicht mehr festhalten lassen

Punkt Kreis gelb

mit Leckerli belohnen, wenn er dageblieben ist

(kein aufgeregtes „Feiiin“ usw., sonst würde er sofort aufspringen)

Punkt Kreis gelb

wenn er nicht geblieben ist:

auf denselben Platz zurückschicken

noch einmal probieren

nicht schimpfen

 

Ziel der Übung:

Der Hund bleibt liegen,

1.

wenn der Mensch mit einem Spielzeug um den Hund herumspringt.

2.

wenn der Mensch sich versteckt.

3.

wenn man ein Spielzeug weit weg wirft

(schrittweise üben: zunächst das Spielzeug nur neben sich auf den Boden legen).

4.

bis der Mensch den Futternapf freigibt.

 

 

Schon?

Die Züchterin kam zu Besuch, als ihr Welpe schon ein paar Wochen im neuen Zuhause lebte. Sie wollte sich überzeugen, dass alles in Ordnung war.

Als die Besitzerin schließlich die Züchterin wieder zur Haustür begleiten wollte, sagte sie beiläufig „Bleib!“ zu dem Kleinen. Der junge Hund blieb stehen.

„Das kann er schon?“, wunderte sich die Züchterin.

„Ja, natürlich! Das hat bei uns jeder Hund in den ersten Tagen gelernt.“

 

Für langjährige Hundehalter kann so etwas selbstverständlich sein.

 

 

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Bleib-Komm AK

Dableiben oder kommen –

das muss bei Freilauf perfekt klappen,

je nach Gefahrensituation

 

ecke - kommen

Dieses Wort sollte jeder Hund ebenfalls kennen.

Damit hat man ihn unter Kontrolle.

Punkt Kreis gelb

in die Hocke gehen

Arme einladend ausbreiten

Punkt Kreis gelb

warten, bis der Hund kommt

Punkt Kreis gelb

in diesem Moment den Namen und „Komm!“ rufen

Punkt Kreis gelb

im Alltag: „Komm“ sagen, wenn er von selbst angelaufen kommt,

so dass er das Wort mit seiner Handlung verbindet

 

in Kombination mit Liegen/Dableiben,

wenn der Hund schließlich kommen soll:

Punkt Kreis gelb

Sichtzeichen: gesenkt ausgestreckte Hand

(als wollte man ein Kind an die Hand nehmen)

oder winkender Arm –

der Hund soll aus der Ferne das Sichtzeichen gut erkennen können

Punkt Kreis gelb

das Hörzeichen geben, wenn der Hund kommt

Punkt Kreis gelb

mit etwas Besonderem belohnen,

damit der Hund auch bei Freilauf sicher kommt

 

 

Nur einmal rufen!

Kommt er nicht, sofort Hörzeichen

„Tschüss!“, „Ade!“ oder Ähnliches

(bedeutet für den Hund: „Gleich bist du allein!“),

sich verstecken oder zumindest in die Hocke gehen,

damit man klein wirkt, als sei man weit weg.

 

Im Garten: Hintertür schließen, der Hund kann nicht ins Haus.

Man kann ihn durchaus eine Minute vor der Tür stehen lassen.

Beim nächsten Mal überlegt er es sich.

 

Niemals den Hund strafen,

wenn er viel später als gewünscht

schließlich doch gekommen ist!

Er würde sich sonst merken:

„Wenn ich komme, wird’s unangenehm!“

 und bleibt deshalb beim nächsten Mal evtl. noch länger weg.

Man sollte ihn auch nicht sofort anleinen,

damit er das Kommen nicht mit Freiheitsberaubung verknüpft.

Besser: ihn noch einmal kurz laufen lassen, rufen, belohnen,

ein paar Schritte Bei-Fuß-Gehen, dann beiläufig anleinen.

 

 

Ehe dem Hund Freilauf gestattet wird, muss er an langer Leine sicher kommen und sicher an einem bestimmten Platz bleiben, wann immer man dies von ihm verlangt. Guter Gehorsam kann später in Gefahrensituationen sein Leben retten!

Bei Freilauf das Verstecken/Kleinmachen häufig üben! Beardies entscheiden gern selbst, ob es sich lohnt zu kommen. Haben sie nur ein einziges Mal ein Erfolgserlebnis – auch bezüglich Verfolgen von Wild, Joggern, Radfahrern (Hütetrieb = Jagdtrieb ohne Tötungssequenz) –, wird man sich nie mehr sicher sein können.

Übrigens, einige Hundetrainer verdammen das Verstecken: Der Hund bekäme Angst. Wir meinen: Ein ängstlicher Hund läuft gar nicht erst so weit weg, dass man sich verstecken müsste. Man kann sich auch verstecken, ohne dass der Hund weit weg ist; für den Hund wird ein Suchspiel daraus, das die Bindung stärkt.

 

Tipp gelb hell

Hilfreich kann es sein, sich beim „Komm!“-Ruf vorzustellen,

wie der Hund freudig zu einem gerannt kommt.

Hat man im Kopf „Er wird wieder da hinten bleiben!“ oder

„Er kommt bestimmt nicht!“, dann schwingt dies in der Stimme mit.

Hunde merken das –

vielleicht empfangen sie sogar telepathisch ein Bild von Kommen bzw. Nichtkommen.

 

mike sitzt mit Spielzeug

Dieser junge Hund hat schon viel gelernt:

„Aus“ – das Spielzeug hergeben.

„Nein“ – das Spielzeug nicht wieder aufnehmen.

„Sitz“ und „Bleib“.

 

 

ecke - hergeben

Ein Hund muss zu seiner Sicherheit alles hergeben,

was die Zweibeiner wünschen, auch sein Futter oder etwas anderes Essbares,

das er beim Spaziergang gefunden hat (Giftköder!).

Punkt Kreis gelb

Spielerisch trainieren Sie zunächst die Beißhemmung und sagen „Au!“, ehe spitze Milchzähne Ihre Haut durchbohren.

Punkt Kreis gelb

Daraus wird später „Aus!“

Punkt Kreis gelb

Tauschen Sie das Objekt, das Sie haben möchten, gegen einen Leckerbissen und sagen Sie bestimmt, aber leise „Aus!“ exakt in dem Moment, in dem der Hund loslässt. Das ist einfacher, als um etwas zu kämpfen bzw. dem Hund die Schnauze zu öffnen.

Unter Hunden gilt: „Was einer hat, darf er behalten. Was einer liegen lässt, darf sich ein anderer nehmen.“ Mit dem Tausch wahren Sie vor dem Hund Ihr Gesicht als Chef; denn der Hund hat sich freiwillig für den Leckerbissen entschieden und das Gewünschte freiwillig fallen lassen.

Punkt Kreis gelb

Klappt das nicht, ziehen Sie nicht an der Beute; der Hund würde nur noch fester zubeißen. Fassen Sie lieber ans Halsband, damit er sich entspannt (sein Kiefer auch), aber nicht entwischt. Nun die Beute leicht fassen und ein tiefes „Aus!“ grummeln, ggf. den Hund mit Knurren beeindrucken und ihm fest in die Augen sehen.

Im Rahmen der freundlicher gewordenen Hundeerziehung hat sich „Gib’s“ statt „Aus!“ eingebürgert. Wenn man sich durchsetzen muss (z. B. wenn der Hund auf etwas Gefährlichem kaut), lässt sich „Gib’s“ allerdings schlecht mit tiefer Stimme aussprechen.

 

*       Hat der Hund etwas Gefährliches erwischt, muss man blitzschnell handeln: Die Kiefer von oben und unten packen, Daumen und Zeigefinger hinter die spitzen Fangzähne drücken und das Maul öffnen.

Alternativ kann man ausnahmsweise, wenn es um rasches Hergeben geht (z. B. wenn der Hund unterwegs etwas Undefinierbares gefunden hat), in den Schenkel des Hundes kneifen. Vor Schreck wird er loslassen und sich blitzschnell umdrehen. Finger weg, sonst riskiert man einen reflexartigen Biss!

Manchmal muss man tief in den Rachen greifen, besonders bei Welpen, die noch alles „in den Mund nehmen“ wollen, und wenn zu Hause Kinder sind, die etwas Gefährliches herumliegen lassen (Buntstifte, Bonbonpapier usw.). Für Notfälle sollte man einen Beißstock parat haben: ein Stück abgesägten Besenstiel, an dessen Enden 2 Schnüre befestigt sind. Der Stock wird dem Hund zwischen die Backenzähne gesteckt, die Schnüre bindet man im Nacken des Hundes mit einer Schleife zusammen.

 

Beißstock

 

Beim Spaziergang muss es ohne gehen, dann bleibt nur: beherzt zugreifen. Besser ein paar Zahnabdrücke in der Hand als ein vergifteter Hund! Es kann passieren, dass man eine halb verweste Maus aus dem Rachen zieht. Vor so etwas darf sich ein Hundehalter nicht fürchten.

Anti-Giftköder-Training ist sehr sinnvoll! Viele Hundeschulen bieten es an. Der Hund soll lernen, alles anzuzeigen, was er gefunden hat.

 

063 Geschirr

Vor dem ersten Spaziergang

gewöhnt man den jungen Hund

schon im Haus an Halsband und/oder Geschirr.

 

ecke - leinenführigkeit

Oft sieht man Hundehalter hinter ihrem Vierbeiner her hecheln.

Ein kraftvoller Beardie kann da eine große Herausforderung sein!

Das muss Ihnen nicht passieren.

 

Der Spaziergang beginnt an der Haustür.

Ein Hund kann durchaus lernen,

nicht vor jedem Spaziergang vor Aufregung zu bellen und herumzurennen.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor:

Ihr Hund

Punkt Kreis grün

sitzt im Hausflur vor Ihnen

Punkt Kreis grün

lässt sich brav anleinen,

ohne aufgeregt hin und her zu rennen oder fordernd zu bellen,

und kassiert Lob/Leckerchen

Punkt Kreis grün

wartet geduldig, bis die Haustür geöffnet wird

Punkt Kreis grün

geht hinter Ihnen durch die Tür (drängelt sich nicht vorbei)

Punkt Kreis grün

setzt sich draußen vor der Haustür hin oder wartet zumindest (stürmt nicht los),

bis die Tür abgeschlossen ist

Punkt Kreis grün

geht bei Fuß mit Ihnen zur Straße.

 

Unmöglich?

Sie schaffen das!

Karo dunkelgrün   Üben Sie es von Anfang an, aber mit dem ganz jungen Welpen erst einmal nur auf dem eigenen Grundstück (unvollständiger Impfschutz!).

Karo dunkelgrün   Rennt der Kleine bei der Übung im Haus herum oder bellt er ungeduldig, wird er nicht angeleint und bekommt kein Leckerli; denn nicht er bestimmt, wann es losgeht. Das hat er bald verstanden, also setzt er sich lieber. Das ist seine Bitte, angeleint zu werden.

Karo dunkelgrün An der geöffneten Haustür versperren Sie dem angeleinten Hund den Weg nach draußen. Das „Sitz“ draußen vor der Tür hat er auch bald begriffen, denn da gibt’s ja – wenigstens zum Lernen – noch mal was Feines. Ist der Weg auf dem Grundstück bis zur Straße lang (z. B. eine lange Auffahrt), stoppen Sie, sobald sich die Leine strafft. Zurück zur Haustür, noch mal das Ganze.

Halten Sie eine kleine Belohnung in der Hand, auf die der junge Hund sich konzentrieren soll. Sie werden staunen, wie schnell er all dies lernen möchte!

 

Der Anfang eines Spaziergangs

ist nicht der geeignete Zeitpunkt, das Bei-Fuß-Gehen zu üben. Durch lange Ruhephasen im Haus kann ein Hund sehr viel Energie aufstauen, die er draußen sofort loswerden will.

Manch ein Beardie ist zu Beginn des Spaziergangs an der Leine kaum zu halten, weil er schnell zu seinem Klo will (Grünstreifen, Wiese usw.), um sich auch auf diese Weise von innerem Druck zu befreien. Das kann sich bei Hunden mit nervösem bzw. sensiblem Naturell sogar als Durchfall äußern, besonders beim noch nicht so ausgeglichenen, quirligen Junghund und auch wenn der Beardie zu Beginn des Spaziergangs unbedingt bei Fuß laufen soll (z. B. direkt neben einer Straße), so dass noch mehr innerer Druck aufgebaut wird, weil der Hund sich stark zurückhalten muss.

 

Tipp gelb hell

Je öfter der Hund einen Spaziergang machen darf, desto weniger innerer Druck baut sich auf. Der leidige Stress-Durchfall verschwindet manchmal von selbst, wenn man im Urlaub mehr Zeit für Spaziergänge hat.

 

gut gelernt und souverän geführt

 

Bevor man an ein ordentliches Bei-Fuß-Gehen denkt, sollte der Beardie sich ein wenig abreagieren dürfen (Spiel auf der Wiese, Freilauf auf dem Feldweg). Er sollte sich aber nicht völlig „auspowern“. Es ist also eine gute Idee, zunächst eine Wiese oder einen Feldweg mit dem Auto anzusteuern – zumindest einen Grünstreifen, wo er „Geschäftliches“ erledigen kann.

 

 

Wenn der Hund nicht hundertprozentig gehorcht

(und welcher Hund tut das schon!),

ist er in gefährlichen Situationen anzuleinen,

z. B. im Straßenverkehr, in der Nähe von Gewässern (auch bei dünner Eisdecke), wenn er durch Kinder oder Tiere abgelenkt werden könnte, wenn er Jogger oder gar Autos hüten (jagen) will

·     zu seinem eigenen Schutz

·     um andere Lebewesen nicht in Gefahr zu bringen.

 

Wichtig zu wissen:

Bei Leichtsinn zahlt die Hundehaftpflichtversicherung nicht.

 

 

 

 

Konzentrationsübungen

Aufmerksamkeit ist ein wichtiger Faktor in der Hundeerziehung.

Ein liebender Hundehalter verzichtet selbstverständlich darauf, seinen Hund hinterrücks zu treten,

wie man es aus dem amerikanischen Fernsehen kennt –

oder würden Sie gern von jemandem getreten werden, dem Sie vertrauen wollen?!

Da Hunde ein gutes Gehör haben, reicht meist ein „Ssst!“ (für einen Beardie erst recht!),

damit sie merken, „woher der Wind weht“.

Gleich danach kommt das, was man vom Hund wünscht: „Komm“ usw.

 

Konzentration ist besonders wichtig,

wenn der Hund bei Fuß gehen soll, aber andere Dinge wichtiger findet.

Wenn die Leine unter Spannung steht, hat weder der Mensch noch der Hund Freude am Spaziergang.

Lassen wir ihn also lernen, dass es auch anders geht: mit der Übung Quadratlaufen.

Punkt Kreis gelb

Eine ca. 5 m lange, weiche Leine benutzen (keine Rollleine!).

Dem Hund ein Geschirr anziehen,

die Leine nicht am Halsband befestigen.

Punkt Kreis gelb

Auf einer Wiese oder einem leeren Supermarkt-Parkplatz

den Hund an der langen Leine laufen lassen, wohin er will.

(Vorsicht, falls Müll herumliegt, z. B. Glassplitter!)

Punkt Kreis gelb

Ein Quadrat von ca. 20 Schritten Seitenlänge abgehen,

Punkt Kreis gelb

an jeder Ecke kurz stoppen.

Punkt Kreis gelb

Den Hund nicht beachten,

sich nicht umsehen, nicht sprechen, den Hund nicht streicheln.

Er soll lernen, auf Sie zu achten.

Passt er nicht auf, verursacht er selbst einen Ruck.

Punkt Kreis gelb

Falls er sich verheddert, befreien Sie ihn wortlos und gehen weiter.

Punkt Kreis gelb

Wenn Sie nach einigen Minuten merken,

dass sich die Leine seltener strafft,

halten Sie sie etwas kürzer.

Den „Platz des geringsten Widerstands“ an der Seite des Menschen

findet ein kluger Hund schnell.

Punkt Kreis gelb

Prescht er vor: Linksdrehung gegen den Hund

(vorsichtig, nicht auf die Pfötchen treten!).

Punkt Kreis gelb

Bleibt er zurück: schnelle Rechtsdrehung, er muss folgen.

Punkt Kreis gelb

Sofort „Bei Fuß“ sagen und belohnen,

wenn er auch nur ein paar Schritte an Ihrer linken Seite geht.

Dazu nimmt man ein ganz besonderes Leckerchen,

z. B. kleine Stücke von gekochten Hähnchenherzen oder Geflügel-Fleischwurst.

 

Tipp gelb hell

Viele Hundehalter machen bei Welpen den Fehler, „Bei Fuß!“ zu sagen,

wenn der Hund etwas anderes tut. Wie soll er dann wissen, was gemeint ist?

 

Punkt Kreis gelb

Der Hund wird sich dafür entscheiden, dort zu laufen,

wo es sich lohnt und wo es am angenehmsten für ihn ist.

Punkt Kreis gelb

Bauen Sie nun auch Linkswendungen ein, so dass Ihr Hund lernt,

Ihnen nicht vor die Füße zu laufen.

Punkt Kreis gelb

Den Übungsplatz verlassen Sie,

wenn es gut geklappt hat und der Hund mit Lob und Spiel belohnt wurde.

 

Zieht der vierbeinige Schüler wieder an der Leine, sofort stehen bleiben.

Er soll den von ihm selbst verursachten Ruck damit verknüpfen,

dass er sich selbst stoppt.

Heranrufen, das Ganze von vorn.

Möglicherweise kommt man zunächst beim Spaziergang nur wenige Meter weit.

Irgendwann wird der Hund automatisch stoppen,

sich umsehen und ein paar Schritte zurücklaufen, sobald sich die Leine strafft.

Wenn die Übung vorbei ist,

den Hund mit einem besonderen Hörzeichen freigeben, z. B. „Lauf!“

(natürlich zunächst noch kein Freilauf, sondern an langer Leine,

im Stadtgebiet immer angeleint!).

 

 

Zum Üben ist es sinnvoll,

dass sich links vom Hund eine Mauer oder ein Zaun befindet,

während er an der linken Seite des Menschen läuft.

So kann man einen Fuß vor ihn setzen,

sobald er zu weit voraus laufen will.

Er kann dann nicht seitlich ausweichen.

Der Hund soll vor dem Fuß keine Angst bekommen.

Also nicht fest aufstapfen!

 

Der früher übliche Leinenruck am Halsband ist passé!

Er kann zu körperlichen Schäden führen.

 

 

 

Leinenpöbler

Von Natur aus sind Beardies meistens friedlich. Sie wollen keinen Streit und gehen lieber weg.

Aggressive Beardies sind glücklicherweise immer noch die Ausnahme.

Man kann also davon ausgehen, dass das Pöbeln eher von dem Hund ausgeht, der entgegenkommt.

*   Wir wissen ja: Beardies haben feine Antennen und spüren früh,

wenn der andere „auf Krawall gebürstet ist“.

*   Selbstverständlich spürt jeder Hund auch, wenn die Leine straff wird,

sobald ein Artgenosse auftaucht, der Mensch sich verkrampft und denkt:

„Oh, Gott! Nicht schon wieder!“

Der Hund kann dann glauben, dass sein Einsatz nötig ist.

*   Ein ordentlicher Beardie ist keine Memme.

Er weiß sich zu wehren, wenn er angegriffen wird.

(Bei den überzüchteten Beardies sieht die Sache meistens anders aus:

Oft wollen sie sich verstecken.)

*   Auch wenn er seine Menschen bedroht glaubt, kann ein Beardie zupacken.

Wir erinnern uns: Beardies haben früher Herden bewacht,

waren also nicht nur Hüte- und Treibhunde, sondern auch Herdenschutzhunde.

 

 

Ein Hund reagiert nur, wenn er glaubt,

der Mensch habe die Situation nicht im Griff.

„Das Problem ist am anderen Ende der Leine.“

Oft reagiert der Mensch nicht punktgenau.

Auch möglich, dass der Zweibeiner generell Schwäche ausstrahlt

und nicht konsequent ist.

 

 

Was also tun?

Punkt Kreis gelb

Die Leine so locker wie möglich lassen. Ruhig und souverän bleiben.

Punkt Kreis gelb

Einen Bogen laufen, sofern das möglich ist, z. B. über eine Wiese.

Hunde tun das von sich aus, wenn sie nicht daran gehindert werden.

Punkt Kreis gelb

Zumindest den Abstand vergrößern und dafür sorgen, dass nichts passiert

(schwierig, wenn der andere ohne Leine unterwegs ist).

Evtl. die Straßenseite wechseln oder

den Rückzug antreten und die nächste Ausweichmöglichkeit suchen.

 

Training bei Leinenaggression

Hundetrainer raten dazu, eine Distanz zu finden, in der der Artgenosse noch toleriert wird,

und dann den Abstand immer weiter zu verringern. So weit die Theorie …

In der Praxis gibt es Unterschiede, ob „der Erzfeind“ kommt oder ein Schoßhündchen.

Bewährt hat sich etwas anderes – nennen wir es mal die fröhliche Methode.

Punkt Kreis gelb

Kommt ein Hund in Sicht, bleibt der Mensch souverän.

Leine so locker wie möglich,

damit der Hund nicht über eine stramme Leine das Signal zum Angriff bekommt.

Punkt Kreis gelb

Wortlos und ruhig einen möglichst großen Abstand finden.

Der Hund soll nicht den Eindruck bekommen,

dass der Mensch sich bereits über den anderen Hund aufregt.

Punkt Kreis gelb

Ein paar Lieblingsleckerlis hat er man sich.

Diese guten Sachen bekommt der Hund von nun an nur noch bei Spaziergängen.

Okay ist alles, was nicht nach Chemie riecht –

also keine weichen Kaustangen, eher Entenkaustreifen oder gekochtes Hühnerfleisch.

Punkt Kreis gelb

Sobald der Hund den Artgenossen entdeckt,

hält man ihm das Lieblingsleckerli vor die Nase.

Pöbelt er, verschwindet das Leckerli wieder in der Jackentasche.

Diese Erfahrung muss der Hund ein-, zweimal machen, vielleicht auch öfter.

Bald wird er sich überlegen, ob es sich lohnt, darauf zu verzichten.

Es ist seine eigene Entscheidung.

Punkt Kreis gelb

Hat er sich fürs Bravsein entschieden,

bekommt er den Happen, wenn der andere Hund vorbei und ein Stück weit weg ist.

Man muss vermeiden, dass dem anderen doch noch nachgebellt wird.

Bellt der eigene Hund doch oder wirft er sich in die Leine,

verschwindet auch jetzt noch das Leckerli wieder.

Punkt Kreis gelb

Auf diese Weise kann der „Feind“ zum Auslöser für eine Belohnung werden.

Bald wird sich der Hund beim Anblick eines Artgenossen seinem Menschen zuwenden

und um den ersehnten Happen bitten.

Aus Aggression ist fröhliche Erwartung geworden.

Punkt Kreis gelb

Mit der Zeit wird man die Belohnungen nicht mehr brauchen,

weil der Hund von sich aus brav bleibt.

Ab und zu bekommt er solch einen Happen noch – nach dem „Lotto-Prinzip“:

„Es könnte ja sein, dass ein Gewinn dabei herausspringt!“

Selbst diese Art von Berechnung („wenn/dann“) wird der Hund ablegen,

wenn die Bindung zum Menschen gut und vertrauenswürdig ist.

Was für ein schönes Gefühl ist es, nach einer Hundebegegnung in die Jackentasche zu greifen

und nun auch selbst fröhlich zu sein, wenn der Happen dem Hund dankbar übergeben wird!

 

Tipp gelb hell

Klappt die „fröhliche Methode“ bei Ihrem Hund,

geben Sie diese simple Anleitung gern an Hundehalter weiter,

die mit ihren Hunden noch Kämpfe ausfechten.

Tragen Sie auf diese Weise zu einer friedlicheren Hundewelt bei.

 

 

474 apportieren

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- Spielzeug zum Menschen bringen -

lernt ein Beardie nebenbei.

0033 Wanne Filou

Wie kommt man an das Spielzeug,

das unter der Wanne liegt?

Der kleine Beardie passt gut auf und guckt zu,

wie sein Freund das macht.

 

 

ecke - noch viel mehr

Am schnellsten lernt jeder Hund Wörter für Sachen, die Freude machen: „Spielen!“, „Leckerli“, „was Feines“, „Keks“ usw.

„Genug!“ wird der Hund weniger gern hören (nach dem Spielen oder wenn er mehr Leckerlis fordert), doch auch das trägt zum besseren Verständnis bei. Ein abwinkendes Sichtzeichen kann man sich dazu ausdenken (z. B. gekreuzte Unterarme).

 

Eine Steigerung von „Platz“ ist „Down“ (sprich: daun) – eine Übung, um den Hund völlig zur Ruhe zu bringen. Dabei soll er den Kopf auf den Boden legen. Er liegt dann noch fester. Bellen ist in dieser Position unmöglich.

 

So leicht, wie ein Hund „Raus!“ lernt, kann er auf Fingerzeig auch „Geh rein“ lernen, wenn man ihn aus dem Garten ins Haus schickt.

Werden die Pfoten dann mit einem Handtuch gesäubert, kann man die Beine benennen, die er hochhalten soll: „vorne rechts“, „vorne links“, „Hinterbein“, „anderes Hinterbein“. Macht man es immer in derselben Reihenfolge, lernt der Hund auch das, ohne dass er noch eine Ansage braucht.

 

Mit Worten wie „Essen!“, „Futter!“ oder dergleichen kann man Hunde an den Napf rufen. Sie sollten so etwas bereits kennen, wenn sie alt werden und die Geräusche aus der Küche nicht mehr gut hören.

 

Beim Spaziergang können Sie vor dem Überqueren von Straßen „Bleib!“ sagen – oder „Stopp!“ Der Hund kann lernen, an jeder Bordsteinkante automatisch zu stoppen, auch wenn er mal an langer Rollleine vorausläuft. Ein ordentlicher Beardie sieht sich dann um und fragt um Erlaubnis, ob bzw. wann er die Straße überqueren darf.

 

3508 fragen.jpg3531 warten.jpg

Stoppen an der Bordsteinkante, umsehen, auf Anweisung achten

 

3529 umsehen.jpg

Das gelegentliche Umsehen beim Spaziergang liegt dem Beardie im Blut:

Aufpassen, wo seine „Schäfchen“ sind.

 

Dran denken: 

Beardies können einen gehörigen Dickschädel haben. Auch diesen Eigensinn haben sie von ihren Vorfahren geerbt, die mit der Herde allein gelassen wurden und eigenständig Entscheidungen treffen mussten.

Darum wundern wir uns nicht über so etwas:

 

3536 Straße.jpg

kurz stoppen

3537 frei.jpg

Der Hund denkt: „Kommt nichts,

kam gestern auch nichts –

und da ist doch was auf der Wiese!

Also los!“

3538 peilen.jpg

So etwas darf man ihm

nicht durchgehen lassen,

das ist gefährlich.

Er peilt noch etwas an.

 

Mit „Rüber!“ kann man ihm das Überqueren der Straße erlauben, sobald man sicher ist, dass kein Fahrzeug kommt.

Weitere Anweisungen beim Spaziergang, die ein Hund nebenbei verstehen lernen kann, sind:

„Voraus!“ – nicht mehr bei Fuß gehen.

„Zurück!“ – umkehren.

„Rechts!“ und „Links!“ – abbiegen, wenn der Hund vorausläuft.

„Weiter!“ – geradeaus.

„Langsam …“ – wenn er an der Leine zieht.

„Warte!“ – auf die Nachzügler.

 

Sinnvoll beim Spaziergang ist das „Seite!“, wenn es zu Begegnungen mit ängstlichen Menschen, spielenden Kindern, Joggern, Radfahrern oder fremden Hunden kommt. Ihr Hund soll zur Seite gehen (z. B. auf den Grünstreifen oder auf eine Auffahrt), sich hinlegen und dort bleiben. Eine schwierige Übung, deren Training sich aber sehr lohnt – auch für den Hund, ein besonderer Happen muss ihm dafür sicher sein! Viele Menschen werden Ihnen Respekt dafür zollen („Der ist aber gut erzogen!“), noch mehr Spaziergänger werden Ihnen still dankbar sein und lächeln.

 

 

Oder so …

Eine Hundehalterin, die sich „Seite“ bei uns abgeguckt hatte, erzählte: „Da will man freundlich sein, aber dann wird man noch angepöbelt, man hätte wohl einen gefährlichen Hund, weil er zur Seite muss …“

 

Über manche Menschen kann man nur den Kopf schütteln.

 

 

Sinnvoll ist ebenfalls, dass der Hund die Worte „nach Hause“ kennt – für den Fall, dass er einmal wegläuft und andere Menschen zu ihm sagen: „Geh nach Hause!“ Man beginnt damit, dies kurz vor der Haustür zu sagen, dann immer weiter weg, schließlich ein paar Straßen weit entfernt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig für den Hund, seine Umgebung zu kennen, so dass er sich in seinem Kopf eine Landkarte zusammensetzen kann und den Weg im Ernstfall auch wirklich findet.

Auch „Such Auto“ oder „Geh zum Auto“ kann man ihm beibringen – für den Fall, dass man sich in einem fremden Gebiet einmal verirrt. Ein kluger Hund könnte den Weg durchaus finden (zwei Geschichten dazu: unter „Grandiose Leistung“ und „Pfad-Finder“).

 

Mit Hunden, die Besucher belästigen, übt man das Bleiben im Haus an einem bestimmten Platz, z. B. im Hundekorb. Die Anweisung heißt „Platz – bleib!“ oder „Körbchen – bleib!“, „Decke – bleib!“ usw. Üben Sie zunächst, dass der Hund auf seinem Tagesruheplatz bleibt. Dann brauchen Sie einen Helfer, der an der Tür klingelt. Auch dabei soll der Hund an seinem Platz bleiben. Er bekommt dort etwas Gutes und lernt: Dableiben lohnt sich. Dehnen Sie den Zeitraum aus. Bitten Sie Freunde, dies mit Ihnen zu üben. Bald verbindet der Hund Gäste mit leckeren Happen an seinem Platz. Dies natürlich nur zum Üben. Später hat der Hund zu gehorchen, weil „der Chef“ es wünscht.

Solange ein Hund nicht auf seinem Platz bleibt, gehört es sich für einen freundlichen Gastgeber, einen aufdringlichen Hund in ein anderes Zimmer zu schicken, wenn Menschen zu Besuch kommen, denen Hunde nicht geheuer sind. Auch Handwerker wissen „freie Bahn“ zu schätzen. Abgesehen davon ist es sicherer für den Hund, weil Handwerker gern einmal die Haustür offen lassen.

 

 

Autohupe

Eine Hundehalterin brachte ihren Hunden „Düüt!“ bei, ähnlich wie eine Autohupe. Bedeutung: „Geh aus dem Weg!“ Das sollte die Vierbeiner auch im Ernstfall im Straßenverkehr schützen.

 

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

 

 

Wenn ein Hund „Guck!“ oder „Sieh her!“ lernt, kommt das der Verständigung zugute: Aufmerksam soll der Hund dem Menschen in die Augen sehen.

 

Einiges mehr kann ein cleverer Hund leicht lernen – weit über 100 Worte und Sichtzeichen sowie viele, viele kleine Tricks. Man muss es ihm nur zutrauen und sich die „Mühe“ (das Vergnügen!) machen, es ihm beizubringen. Je mehr ein Hund versteht, desto leichter wird das Leben – für beide, Mensch und Tier.

Was man seinem Hund nie beibringen sollte:

*    „Rolle!“ (sich über den Rücken auf die andere Seite rollen): Magendrehung droht.

*    „Tot!“ oder „Peng!“ (sich tot stellen, „erschossen werden“): So etwas ist nicht lustig!

Beardies wollen nicht nur körperlich ausgelastet werden, sondern auch geistig, z. B. mit kleinen Kunststücken oder auch Dogdance.

 

Clickertraining

eine Dogdance-Übung

 

Dazu eignet sich besonders gut das

 

Ecke - Clicker

Diese Ausbildungsform wurde von einer Delfintrainerin entwickelt. Weil sie die Tiere nicht auf den Punkt – direkt bei erwünschtem Verhalten – mit Fisch belohnen konnte, führte sie das Click-Geräusch ein. Das Geräusch markiert also eine korrekt ausgeführte Aktion punktgenau.

Mit dem Geräusch des Clickers, das durch eine knackende Metallplatte erzeugt wird, erarbeiten sich auch Hunde die Lernschritte selbst. Bearded Collies freuen sich sehr über ihre Leistungen.

Clicker

Clicker

Wichtig:

Wenn ein Hund sehr sensibel ist (viele Bearded Collies sind es!), muss man ihn sorgfältig an das Geräusch gewöhnen. Für manche Beardie-Ohren ist das laute Knacken zu heftig: Sie bekommen Angst, sogar wenn man zum Eingewöhnen den Clicker in der Hosentasche anwendet.

 

Tipp gelb hell.gifEs geht auch ohne solch ein Instrument.

Schnalzen mit der Zunge, Schnippen mit den Fingern oder das leise Clicken eines Kugelschreibers (Mine raus, Mine rein) erfüllt denselben Zweck.

 

Punkt Kreis gelb

Zum Eingewöhnen bekommt der Hund

unmittelbar nach jedem Click einen leckeren Happen,

damit er das Geräusch mit dem Versprechen verbindet,

etwas Schmackhaftes zu erhalten.

Punkt Kreis gelb

Nun setzt man sich ein Lernziel.

Der Hund ahnt nicht, um was es gehen soll.

Man gibt ihm auch keine Hinweise.

Punkt Kreis gelb

Dann wird jeder noch so kleine Schritt in die gewünschte Richtung

– sogar ein Blick des Hundes aus dem Augenwinkel –

im exakt richtigen Moment zuerst mit einem Click,

dann mit einem Leckerchen belohnt.

Punkt Kreis gelb

Der Hund wird beim Click seine Aktion unterbrechen

und sofort zum Trainer kommen, um sich seine Belohnung abzuholen.

Punkt Kreis gelb

Der Trainer sagt dabei kein Wort.

Stück für Stück arbeitet sich der Hund an das Gewünschte heran.

Man kann diese Vorgehensweise mit einem Suchspiel für Kinder vergleichen,

bei dem „heiß“ oder „kalt“ gesagt wird.

 

1127 Clicker

Dieser kleine Schüler weiß noch nicht,

was das Handtuch zu bedeuten hat.

Frauchen möchte, dass er zunächst zum Handtuch sieht,

dann eine Pfote draufsetzt, sich schließlich darauf niederlegt.

Auch so kann man Worte wie „Platz“ oder „Decke“ etablieren.

 

Der Hund kann z. B. lernen, eine Pfote auf ein Taschentuch zu setzen, das irgendwo im Raum liegt. Daraus könnte man das Betätigen eines Lichtschalters weiterentwickeln: das Tuch verkleinern, die Aufmerksamkeit des Hundes schließlich auf einen kleinen Punkt richten, den der Hund mit der Pfote berühren soll, dann einen Punkt auf den Lichtschalter kleben.

 

 

Das Nachdenken während der Übung

kann für den Hund sehr anstrengend sein.

Schon nach wenigen Minuten

kann er sich völlig verausgabt haben.

Stress macht durstig.

Sofort aufhören! Wasser anbieten!

 

 

Man beendet die Übung mit einer besonderen Abschlussbelohnung („Jackpot“) in einem Moment, in dem der Hund seine Sache gut macht.

Die Freude wird bei Mensch und Tier groß sein. Erstaunliche Leistungen sind in kurzer Zeit möglich.

 

Besonders bewährt sich das Clickern, wenn der Hund vor etwas Angst hat. Schritt für Schritt überwindet er die Furcht, springt z. B. bald ohne jeden Zwang in die Duschwanne und lässt sich an das Abbrausen der Pfoten gewöhnen. Er wird sich geradezu danach sehnen, das zu tun, was er zuvor nicht wollte – und öfter in die Duschwanne springen, als man es von ihm wünscht. Smiley zwinkert3

 

Nachfolgend ein Beispiel aus der Praxis einer Physiotherapeutin, die darüber klagte, wie schwierig es sei, manche Hunde in den Wasserkasten (Unterwasserlaufband) zu bekommen.

Der junge Bearded Collie auf den Fotos sollte bei dieser Übung zeigen, wie schnell es möglich ist, einen Hund ohne jede Anweisung dazu zu bringen, freiwillig und gern in den Wasserkasten zu gehen. Eindrucksvoll kommuniziert er mit seinem Besitzer, während er verschiedene Handlungen anbietet. Das Ganze hat nur wenige Minuten gedauert.

 

Laufband

Der Hund fragt:

   „Ist es so richtig?“

                  „Weiter rein? Und jetzt?“

                     „Sitzen vielleicht? Nein?“

                      „Die Pfote heben? Auch nicht?“

                   „Ich versuche mal Stehen.“

                         CLICK! - Belohnung

 

Fotos:

Hundephysiotherapie Cornelia Brinckmann, Harsefeld

 

 

 

 

Am Rande bemerkt:

Die Zeiten ändern sich.

Früher brachte man Hunden bei, ihr Hinterteil ins Gebüsch zu drücken, damit die Hinterlassenschaften verschwinden. Heute versucht man es lieber andersrum, damit man nicht ins Gebüsch kriechen muss, um die Häufchen aufzusammeln. Die Stadtgärtner sind dankbar dafür – und Zuwiderhandlung kann teuer werden

(lt. Hundeverordnung).

 

 

Geräuschfestigkeit üben