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wichtige
Voraussetzungen, damit sich Hund und Halter wohlfühlen |
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Allgemeine Infos zum Bearded Collie: Auf der Seite der Bearded Collies |
Vor die Anschaffung haben die
„Beardie-Götter“ eine Reihe von Überlegungen gesetzt, denn einen Hund
adoptiert man auf Lebenszeit – erst recht einen
Beardie, der bei einem Besitzerwechsel sehr leiden würde.
Eignungstest: Können
die Ansprüche eines Bearded Collies erfüllt werden? |
Gut erzogen, kann
ein Mensch der beste Freund eines Hundes sein. Corey Ford ___________________________________ |
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Ein gesunder, standardgerechter Beardie verlangt Tag für Tag mindestens zwei
Spaziergänge, insgesamt mindestens 2 Stunden, ein Leben lang.
Ein Beardie möchte sich täglich „auspowern“. Ein artgerecht gehaltener Bearded Collie bringt viel Schmutz ins Haus und auch ins
Auto. Er passt nicht zu zarten Blusen, weißen
Hosen, Stöckelschuhen, Federboas, hellen Möbeln und Luxusautos.
Auch wenn die Kinder
noch so sehr versprechen mitzuhelfen: Das Saubermachen bleibt doch letzten
Endes an der Hausfrau hängen. Ist sie damit einverstanden?
Auch so muss ein Beardie mal aussehen dürfen.
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Selbst bei einem nicht sehr lang/üppig
behaarten Beardie vom alten Typ muss man mit 1 Stunde Körperpflege pro Woche
rechnen (Bürsten, Zahn- und Ohrenpflege, Zecken suchen usw.). Die Pflege von überzüchteten Beardies mit
viel Fell erfordert erheblich mehr Zeit. Viele der heute üblicherweise
angebotenen Bearded Collies werden jeden Tag 1-2 Stunden gebürstet, weil ihr
üppiges Haar sehr schnell verfilzt.
Bei Zecken- und Flohbefall kann es sehr viel
länger dauern. Die Zeit für den Pflegeaufwand geht der Familie für andere
Aktivitäten verloren (Kinder!).
All das gehört zu einem Hundeleben.
Das Bürsten muss man wirklich mögen. Die
Unterwolle eines Beardies vom alten Typ ist nach etwa 6 Wochen ohne Pflege
genauso verfilzt wie innerhalb einer Woche bei einem überzüchteten Beardie
mit üppigem Fell. Menschen mit Rückenschmerzen sollten auf
einen Beardie verzichten, denn das lange Stehen und Sitzen am Pflegetisch,
mit kräftigen Bürst- und Kämmbewegungen, kann sie sehr schnell überfordern –
ebenso wie aktionsreiche Spaziergänge. Ob kleiner Ausflug oder große Reise – der Beardie möchte immer mit von der Partie sein. Der Beardie braucht den Kontakt zum Menschen. Viele dieser Hunde folgen ihren Menschen
tagtäglich von Zimmer zu Zimmer (Hütehund: die „Herde“ im Blick behalten). Beardies mögen nicht gern allein sein.
Er folgt seinen
Menschen bis
ins Bad – und das ist bei Bearded Collies kein „Kontrollverhalten“, wie manch
ein Hunde-Experte meinen wird.
Wenn beide Partner arbeiten gehen und der
Hund viel zu oft und zu lange daheim herumliegen würde, sollte man auf ihn
verzichten.
Der Beardie möchte mitmachen, nicht zuschauen
(z. B. beim Ballspielen).
In Freizeitparks sind Hunde meist verboten
bzw. sie fühlen sich dort nicht wohl (viel Lärm, viele Menschenbeine). Können
Sie dem Hund zuliebe darauf verzichten?
Das Urlaubsziel muss so gewählt werden, dass
auch der Hund Freude hat. Am Badestrand sind Hunde meist verboten.
Tierpension kommt nicht in Frage! Viele Beardies leiden schon Höllenqualen,
wenn sie nur für wenige Stunden in fremde Hände gegeben werden.
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Nur wenn man bereit ist, sich nach den Bedürfnissen
des Hundes zu richten, bleibt er so glücklich. Der Beardie springt gern und kann hoch
springen. Er buddelt auch gern. Das Schönste für einen Beardie ist es,
draußen zu sein. Ein Garten ist fast ein Muss, denn kaum ein Besitzer hat die
Zeit, dem Hund so viele Spaziergänge in der Natur zu bieten, dass der
vierbeinige Naturbursche zufrieden ist. Im Garten kann man den Hund auch mal
allein lassen (mit freiem Zugang zum Haus und zur Familie!). Damit dies
gefahrlos ohne Aufsicht möglich ist, müssen Vorsichtsmaßnahmen getroffen
werden. Sie sind zum Schutz des Hundes notwendig, damit er nicht auf die
Straße läuft, wo er leicht unter die Räder kommen könnte. Bei Hündinnen, die
eher „hoftreu“ sind als Rüden, dient der hohe Zaun auch der Abwehr von
Verehrern – damit man nicht plötzlich mit einem Wurf junger Hunde dasteht.
Niemand sollte sich darauf verlassen, dass der eigene Hund nicht wegläuft!
Auch Tierfänger nutzen die Gelegenheit, niedrige Zäune zu überwinden
(Versuchslabor!).
Beim
Gemeindeamt nach den örtlichen Vorschriften fragen! Falls dies nicht
möglich ist und ein Zaun von 1,50 m Höhe reichen muss, raten wir dringend,
dem Hund nicht das Springen beizubringen (Hundesport). Er darf gar nicht
wissen, dass er den Zaun überwinden könnte. Das Einzäunen des Gartens kann einen großen
finanziellen Aufwand bedeuten. Man kann auch einen Teil des Gartens
einzäunen, am besten so, dass dieser Teil nicht an die Straße grenzt
(Menschen werfen häufig Müll über Zäune, womöglich auch Giftköder).
Wer seine Prachtbeete liebt, sollte noch
einmal gründlich nachdenken, ob er einem Beardie zugestehen kann, beim
fröhlichen Spielen über die Beete zu toben, z. B. beim Apportieren eines
Spielzeugs. Der Hund kann zwar lernen, gewisse Grenzen zu akzeptieren, aber
es ist ab sofort sein Garten, seine Spielwiese (wer das nicht
glaubt, wird es erleben). Ein paar Blumen dürfen nicht so wichtig sein wie
die Lebensqualität des Hundes.
Der beste Erziehungshelfer ist ein souveräner, nicht mehr ganz junger Bearded
Collie. Der Beardie verträgt absolut keine Härte. Er braucht eine völlig gewaltfreie, sanfte,
aber konsequente Erziehung.
Der Beardie muss völlig ohne Zwang und nur
mit sanfter Stimme erzogen werden, sonst wird er bockig – zu Recht. Man muss
gelassen bleiben können. Geduldig, verständnisvoll, liebevoll und konsequent
muss man mit dem Hund umgehen. Keine Zwangsmaßnahmen, kein Stachelhalsband,
kein aggressiver Leinenruck! Keine Hundeschule, in der ein Trainer Fußtritte
(à la Cesar Millan) oder auch „nur“ das Herumreißen am Halsband verlangt!
(Leinenruck ist gesundheitsschädlich. Er sollte höchstens als Korrektur mit
einem sehr kurzen Zug zur Seite ausgeführt werden, um den Hund abzulenken, so
dass er wieder aufmerksam wird.) Wann immer man das Gefühl hat, seinem Hund
eine Erziehungsmaßnahme lieber nicht antun zu wollen, muss man sich sofort
aus solch einer Hundeschule verabschieden. Mehr auf unseren Erziehungsseiten. wortloses Verstehen „Kommandos“ braucht ein Beardie nicht. |
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Viele Beardies sind Sensibelchen. Bearded Collies hatten schon immer eine
empfindsame, einfühlsame Seele. Bei den überzüchteten Vertretern der Rasse
findet man sehr viele überaus empfindliche Hunde.
Dabei geht es um viel mehr als um das Ertragen
des Silvesterfeuerwerks.
Bei den echten, standardgemäßen Beardies vom
alten Typ wurde mehr Wert auf Wesensfestigkeit gelegt, das heißt: Sie sind in
der Regel weder ängstlich noch aggressiv. Ein ordentlicher Beardie nimmt auch
mal einen Knuff von Kindern nicht übel und erträgt den Verkehrslärm in der
Stadt, auch wenn ihm etwas Grünes unter den Pfoten viel lieber wäre.
Wenigstens einen langen Spaziergang im Park muss man ihm jeden Tag
(!!!) ermöglichen können. Hunde-Anfänger, die sich mit sanfter, aber
konsequenter Erziehung nicht auskennen, können allerdings auch mit solch
einem Hund Probleme bekommen: Er nimmt inkonsequente Besitzer nicht für voll
und macht dann „sein eigenes Ding“. |
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Kinderglück - Hundeglück Der Beardie kann ein wunderbarer Familienhund sein. Kinder müssen aber lernen, wie ein Hund mit seiner
Körpersprache Grenzen setzt – und dass ihm schon eine etwas zu feste Umarmung oft
nicht behagt. Beim Welpenkauf muss man unbedingt darauf achten, dass kein Hund der Zuchtstätte aggressives Verhalten
zeigt. Überzüchtete Beardies haben sich in letzter
Zeit manchmal aggressiv gezeigt. Sie beißen ohne Warnung andere Hunde (oft aus
Angst) und verteidigen ihr Spielzeug und/oder alles
Fressbare mit aggressivem Knurren. Bei Tierärzten gelten überzüchtete Beardies
als schnappig und zickig.
Dies ist ein wichtiger Punkt, vor allem wenn
man Kinder hat. Wenn ein Beardie sich
auf die Hinterbeine stellt, erreicht er Brust
oder Schulter der Menschen. Der Beardie liebt seine Menschen sehr und
zeigt das auch recht stürmisch.
Ist den Kindern so ein lebhafter Hund
überhaupt recht? Oder haben sie Angst? Schon manch ein Kind trampelte „im Ernstfall“
geradezu hysterisch mit den Füßen oder floh vor dem großen Hund. Deshalb
sollten Kinder unbedingt mit zum Züchter fahren (aber Vorsicht: Nicht den
erstbesten Hund kaufen, nur weil ein Kind es will!).
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Kein Hund soll als „Sportgerät“ angeschafft
werden.
Ein kluger Beardie macht einfach nicht mehr
mit, wenn eine Übung klappt und er sie trotzdem wiederholen soll. Bei zu
starker Belastung – zu der es sehr schnell kommen kann! – erleidet ein
Sporthund körperliche Schäden, denn die Belastung der Knochen und Gelenke ist
groß. Es wäre ein Verbrechen am Hund, ihn dann wegzugeben (so spart man
Tierarztkosten ...), um mit einem jungen, noch nicht verschlissenen Hund
weiterzumachen. Das kommt leider im Hundesport häufig vor.
Hundesportler sagten:
„Die meisten Beardies kommen ein-, zweimal zum Training, dann nie wieder.“ |
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Ein Hund kostet in seinem Leben so viel wie
ein Kleinwagen. Der Preis, den man für einen Welpen beim
Züchter bezahlen muss (ca. ab 1100 Euro), ist eine vergleichsweise geringe Summe.
ü Hunde-Haftpflichtversicherung? ü Hundesteuer? ü Tierarzt? ü einen hohen Gartenzaun mit
buddelsicherem Bodenabschluss? ü Autoausstattung? Vielleicht ist sogar
ein größeres Auto nötig. Wichtig: Tierarztrechnungen
sollten bezahlt werden können; denn Erbkrankheiten nehmen bei überzüchteten
Beardies zu – und kaum ein Beardie ist heutzutage noch frei von „Modelinien“
in der Ahnentafel. Manch ein Besitzer eines überzüchteten,
kranken Bearded Collies hatte in den ersten Lebensjahren seines Hundes schon
mehrere Hundert oder gar mehrere Tausend Euro an Tierarztkosten! Es gibt zwar
Tierkrankenversicherungen, doch sie kündigen den Vertrag oft sofort, wenn
eine gewisse Summe (der Jahresbeitrag) überschritten wird. Dringender Rat: Monatlich 50 Euro
auf ein separates Sparkonto für den Hund legen. Wenn man Glück hat, braucht
man das Geld nicht. Dann ist es immer noch eine gute „Krankenkasse“, wenn der
Hund im Alter Medizin benötigen sollte.
Die meisten Beardies lieben es, einen
wuscheligen Kumpel zu haben – und: Vorsicht – Beardies machen „süchtig“ ...
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Züchter
mit Verantwortungsbewusstsein |