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Der alte
Bearded-Collie-Typ Entwicklung der Rasse |
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Allgemeine Infos zum Bearded Collie: Auf der Seite der Bearded Collies |
Vielen Menschen, die sich für die Rasse Bearded Collie interessieren, scheint trotz jahrelanger intensiver Aufklärung – in Büchern und online
– immer noch nicht klar zu sein, was ein Beardie vom „alten Typ“ ist. Der „alte Typ“ des
Bearded Collies sieht so aus,
wie
dieser Hund gemäß Rassestandard aussehen soll:
mit
mittellangem, harschem Fell und gesundem Körperbau.
Er ist ein angenehmer
Familienhund
und gleichzeitig
arbeitstauglich, also als Hütehund geeignet.
Natürlich kann man die Rasse nicht nur über das Fell definieren. Auch das, was der Rassestandard vom Wesen her vorschreibt – vor allem: weder nervös noch
aggressiv –, gehört zum alten, ursprünglichen Beardie-Typ. „Ur-Beardie“ im 18./19.
Jahrhundert Der ganz alte Typ
Der „Ur-Beardie“, wie manchmal vermutet wird, ist nicht mit dem „alten Typ“
gemeint. Dieser Hund erinnert auf den ersten Blick an einen frühen
Bernhardiner. Er hatte das fixierende „eye“ des Border Collies („Auge“ beim
Hüten – wie ein Wolf, der in geduckter Haltung seine Beute anvisiert). Border Collies und Bearded Collies kamen noch bis in die 1970er-Jahre
im selben Wurf zur Welt. Der Border-Collie-Typ wurde aussortiert:
Man unterschied die Welpen an
der Form der Ohren.
Darüber hinaus dürften die
schlappohrigen Welpen, die Bearded Collies, breitere Gesichter gehabt haben
als ihre Geschwister mit halb oder ganz aufrecht getragenen Ohren (die Ohren
stellen sich erst später auf).
Kenner werden auch bereits beim
Welpen die Veranlagung zu kürzerem oder längerem Fell unterschieden haben.
Bearded Collie um 1900 Durch Selektion auf Arbeitstauglichkeit sahen sich alle Arbeitshunde
der Schäfer, die sich in vergleichbaren Landschaften Europas ihre Kost verdienen
mussten, recht ähnlich. Man denke an den PON (Poln. Niederungshütehund) in
Polen oder den Briard in Frankreich. In den Anfängen der Beardie-Zucht soll das Fell etwa wie das Haarkleid des Deerhounds gewesen sein. Der Deerhound – in Schottland für die Jagd auf Hirsche
eingesetzt – gilt als einer der Väter der Bearded-Collie-Rasse. Vom Deerhound
hat der Beardie den sanften Blick geerbt. Ein nasser Bearded Collie, bei dem
man die Körperform deutlich erkennen kann, erinnert stark an seinen
Windhund-Vetter – sofern der Körperbau korrekt ist. |
Wenn die Treue Spaß macht, ist es Liebe. Sprichwort ___________________________________ |
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Auch der Otterhound hat vermutlich zur Entstehung des Bearded
Collies beigetragen. In der Literatur über die Rasse wird gern das Einkreuzen von drei Polnischen
Niederungshütehunden (PON) im 16. Jahrhundert zitiert. Diese Hunde
dürften vergleichsweise wenig zum Aussehen der Bearded Collies beigetragen
haben. Otterhounds Woher kommt das üppige Fell beim
überzüchteten Beardie?
Als Mrs Willison Mitte des 20. Jahrhunderts damit begann, die Rasse aus
landesweit zusammengesuchten Arbeitshunden neu aufzubauen, waren die Hunde
noch uneinheitlich, wie Fotos zeigen.
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Die Schäfer schoren
ihre Hunde zusammen mit den Schafen, wenn der Bearded Collie nach dem Winter
seinen wärmenden Umhang nicht mehr brauchte. Auch das Fell der Bearded Collies
aus der Anfangszeit der Nachkriegszucht (1950er-Jahre) sieht auf Fotos oft
gekürzt aus. Deshalb kann niemand sagen, wie lang deren Haar von Natur aus
war. Sicherlich hat es immer Hunde gegeben, die viel Fell hatten – zum Teil
durch Mutation entstanden, zum Teil vermutlich auch durch Einkreuzung von
Bobtails.
Kein Schäfer, bei dem die Hunde
draußen lebten, hat auf ein „schönes“, üppiges, wolliges Haarkleid seiner Hunde Wert
gelegt; denn dieses Haar ist nicht wetterfest, verfilzt schnell, führt zu Ekzemen.
Kein Schäfer würde auf die Idee
kommen, seine Hunde jede Woche oder gar täglich zu bürsten. Mit untauglichen Arbeitshunden wurde nicht gezüchtet. „Unnötige Fresser“ wurden oft kurzerhand erschossen – auch eine Form
von Zuchtauslese. Kurzes Fell vererbt
sich dominant. Dennoch trat langes Fell durch rezessive Vererbung immer wieder einmal
auf. Die „modernen“ Züchter haben Hunde mit langem Fell bevorzugt in die
Zucht genommen. Dadurch wurden die Hunde mit standardgerechtem Fell immer
mehr verdrängt. Diese Hündin wurde im Jahr
2000 geboren. Schon damals waren Hunde wie
sie eine Rarität.
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Diesen einzigartigen seelenvollen Blick sucht man heutzutage bei den meisten Bearded Collies vergebens. |
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Ein Beardie vom standardgerechten
(„alten“) Typ
hat eine Felllänge von ca. 15 bis 25 cm, am Kragen meist ein wenig
länger als am Körper. Eine vorgeschriebene Länge gibt es nicht, jedoch soll
lt. Rassestandard (!) das Haarkleid die Form des Körpers erkennen lassen –
und das ist bei 30, 40 oder sogar bis zu 60 cm langen Haaren nicht möglich. Bereits in den 1970er-Jahren wurde das Fell teilweise „modisch lang“.
Die Züchter hatten das Idealbild der Rasse erreicht, jetzt konnten sie nur
noch über den Standard hinaus züchten, um zu „glänzen“. Man munkelt in Züchterkreisen, dass hin und wieder Bobtails eingekreuzt
wurden – was das üppiger werdende Fell, den manchmal recht kurzen, plumpen
Körper (eher quadratisch als im Verhältnis von 5:4), die recht großen Köpfe
von einigen Bearded Collies erklären würde. Vermutlich stammt daher auch zu
viel Weiß am Kopf, das immer häufiger vorkommt. Manchmal sagen bzw. schreiben Züchter, dass sie „nach den alten
englischen Linien“ züchten. Damit versuchen sie, Welpenkäufer darüber
hinwegzutäuschen, dass ihre Zuchtstätte überzüchtete Hunde hervorbringt.
Wird mit Arbeitshunden gezüchtet, um zum Ursprung der Rasse
zurückzufinden, gibt es teilweise Nachwuchs, der vom Aussehen her an Border
Collies erinnert und auch dessen Eigenschaften aufweisen kann. Auch das ist
nicht standardgerecht und sollte schnellstens wieder herausgezüchtet werden. Definition: alter
Typ – alter Standard – Working
Beardie – Mischpaarung – Rückzüchtung
und mehr In Großbritannien verwendet man die Bezeichnungen „old type“ („alter Typ“) „old fashioned“ („nach der alten Mode gezüchtet“) das ist nicht abwertend gemeint wie in der deutschen Sprache
„altmodisch“ „real Beardie“ der reelle, echte, wahre Beardie. ein Beardie vom alten
Typ (Jahrgang 2004), der das Glück hatte,
dass er noch standardgerecht gezüchtet wurde Im Internet und in den Mails, die uns erreichten, hieß es manchmal: „Den alten Typ gibt es gar nicht.“ Historische Fotos
beweisen das Gegenteil. Aktuelle Fotos von
heute lebenden Hunden beweisen es ebenfalls. „Sie können doch nicht ernsthaft behaupten, dass Hunde
mit langem Fell ängstlich, krank und dumm sind! Dann müssten ja alle
langhaarigen Frauen dumm sein.“ Der Zusammenhang
ergibt sich durch die Selektion: Bei der Bevorzugung
von Hunden mit viel Fell wurde wenig auf innere Werte geachtet. Es gibt weitere Gründe. „Wenn es nur einen Standard gibt, müssen die Hunde alle
gleich sein.“ Theoretisch ja, wenn
dem Standard gemäß gezüchtet würde. Das ist bei den allermeisten Beardies
heutzutage nicht der Fall. Der VDH tut – soweit uns bekannt – nichts dafür,
dass der gültige Standard eingehalten wird. Wir haben den VDH und
den Club für Britische Hütehunde immer wieder darum gebeten, unabhängige
Personen einzusetzen, die bei Ausstellungen Kontrollen durchführen. Die
maßgebenden Personen schieben die Verantwortung auf das Ringpersonal. Solange
aber die Züchter von überzüchteten Beardies als Richter fungieren, werden sie
nicht den Ast absägen, auf dem sie sitzen. Und schließlich geht man auch
miteinander Kaffee trinken und erwartet vom Richter-Kollegen bei der nächsten
Ausstellung ebenfalls eine gute Beurteilung. „Warum sollte ich mir einen Beardie vom alten Typ
anschaffen? Der will doch nur ständig arbeiten wie ein Border Collie! Mit dem
müsste man ja den halben Tag lang Spaziergänge machen.“ Der „alte Typ“ ist
nicht mit dem „Working Beardie“ (Arbeitsbeardie) zu verwechseln. Allerdings
gehört der britische Arbeitsbeardie zum alten Typ, denn er hat noch die
Veranlagung (Arbeitstauglichkeit), die Gesundheit, die Wesensstärke (weder
ängstlich noch aggressiv) und weitgehend das Aussehen der früheren Hunde
(manche erinnern allerdings auch an Border Collies). Arbeitsbeardies sind
nach wie vor wunderbare Familienhunde. Sie leben auf britischen Farmen eng
mit der Familie zusammen, müssen also in ihrer Freizeit ruhig, ausgeglichen
und kinderfreundlich sein (vgl. Beardie Revue, Ausgabe Juni 2008). Ein Züchter von
Beardies mit Arbeitsblut, der erwartet, dass sein Hunde-Nachwuchs bei den
neuen Besitzern ständig „in action“ zu sein hat (z. B. mit Agility oder
Hütearbeit), hat das Wesen des echten Bearded Collies noch nicht verstanden. „Beardies vom alten Typ haben mir zu viel Power. Sie sind
anstrengend! Ein moderner Beardie, der für die Familie gezüchtet wurde, lässt
sich leichter erziehen.“ „Power“ gehört zu
einem Bearded Collie dazu, das ist sein Naturell. Wer damit nicht umgehen
kann oder will, sollte sich einer anderen Rasse zuwenden, statt Merkmale
abzulehnen, die der Rassestandard vorschreibt: aufmerksam, lebhaft,
selbstsicher und aktiv. Ein korrekt
gezüchteter Beardie ist daheim ausgeglichen und ruhig, kann aber „voll
aufdrehen“, sobald er gefordert wird. |
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Der Kleine guckt zu, wie zwei Hunde freundlich
miteinander rangeln. Daraus lernt er. Die Erziehung ist bei
den echten, standardgemäßen Beardies vom alten Typ nicht schwieriger, sondern
oft einfacher als bei überzüchteten Bearded Collies:
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Dies wird manchmal von
Kritikern geleugnet. Natürlich sind nicht alle modernen Beardies dumm. Das
Aha-Erlebnis kommt für die Zweifler allerdings, wenn sie einmal einen
pfiffigen echten Beardie vom alten Typ kennenlernen und die Unterschiede mit
eigenen Augen sehen. „Wo finde ich noch Beardies, die nach dem alten Standard
gezüchtet werden?“ Es gibt keinen
gültigen alten Rassestandard. Der „alte Typ“ ist
ein Hund, der dem immer noch gültigen Standard entspricht. Der Beardie aus Modezuchten
dagegen entspricht dem gültigen Standard oft in mehreren Punkten nicht. Noch einmal: Der „alte Typ“ ist nichts anderes als ein
standardgerechter Beardie. Wenn wir die Einhaltung des FCI-Standards fordern – vor allem bezüglich
Gesundheit, Körperbau, Wesen, Fell –, so sollte das für jeden Züchter selbstverständlich sein. Jeder, der sich als
Welpenkäufer für die Rasse interessiert, muss erwarten können, dass er bei einem
Welpen „mit Papieren“ einen standardgerechten Hund erwirbt. Die Realität sieht
leider ganz anders aus. |
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Die folgende
Übersicht soll Klarheit schaffen: grün = Diese Beardies waren/sind in Ordnung. grau = eine
Grauzone rot =
nicht zu empfehlen dunkelrot = die
weitere Entwicklung?
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Entwicklung Es ist ganz normal, dass Hunderassen sich weiterentwickeln. Die Züchter sollten allerdings nicht allzu weit vom Weg abkommen und
einen kernigen Hütehund nicht zum Modepüppchen mit Haarspange oder Zopf
machen, das der Besitzer wegen des untauglichen Fells beim Spaziergang in
einen Regenmantel steckt. Züchter sollten sich immer an das Idealbild halten: den Rassestandard. Ist es nicht seltsam, dass manche der Modezüchter von „guten alten
Beardies“ wie dem legendären Champion Davealex Willy Wumpkins schwärmen (er
ist in unserem bebilderten Standard unter „Allgemeines Erscheinungsbild“ zu sehen), obwohl sie einen
völlig anderen Typ züchten? Beauty Queen of Bothkennar, 1959 der erste britische
Beardie-Champion Diese Hündin hätte bei
heutigen Ausstellungen keine Chance. Ein Hund mit Charakter und Muskeln ist besser als ein Hund mit
Schönheitspokalen. Die Rassebegründerin Mrs Willison zeigte, dass eins das andere nicht
ausschließen muss.
Verleumdung
Viele Züchter machen
es sich leicht. Sie wollen dem echten
Beardie vom alten Typ ein schlechtes Image geben: „altmodisch“,
„unmodern“, „Der hat ja kein Fell!“, „schmutzig und
zerrupft“, „ein Hund für den Bauernhof“. Als Reaktion auf
unsere Website heißt es zum Beispiel, die Beardies hätten
früher alle kürzeres Fell gehabt, weil sie von den Schäfern geschoren wurden. Das lässt sich leicht
widerlegen: In den
1960er/70er-Jahren – als der echte
Beardie (der alte Typ) noch die Mehrzahl der Hunde ausmachte – waren Bearded Collies
längst Familienhunde und wurden trotz „wenig“ Fell Champions; ausgestellt wurden
die Besten der Rasse schon Anfang des 20. Jahrhunderts. Weiter heißt es, ein Beardie, der
heute noch so kurz (mittellang) behaart ist, sei krank, falsch
gepflegt, falsch ernährt oder stehe unter Dauerstress. Dies ist eine
Ohrfeige für die verantwortungsvollen Züchter, die die echten
Beardies in ihrer Zuchtstätte erhalten haben. Die Züchter, die nur
noch überzüchtete Hunde haben, „übersehen“
wissentlich die Qualitäten der guten, alten Konkurrenz. Sie drehen auf
unfaire Weise den Spieß um und machen etwas Negatives daraus, um sich selbst in ein
strahlendes Licht zu stellen – mit der „attraktiven,
eleganten“ Variante der Rasse. Und wenn man mal nach
deren Zähnen gucken würde?!
In Wirklichkeit
ist der echte, standardgemäße Bearded Collie vom alten Typ ein
Hund mit Klasse, mit einem guten, gesunden Fundament. Er zeigt durchaus
etwas her, wenn er regelmäßig gebürstet wird – was wesentlich
seltener nötig ist als bei den „schönen“ überzüchteten Hunden und auch in viel
kürzerer Zeit geschafft werden kann. Kein „moderner“
Züchter wird uns glauben, wenn wir berichten, dass ein Fell mit
korrekter Veranlagung nach 6 Wochen das Bürsten noch nicht nötig hat (überzüchtete
Beardies werden oft täglich gebürstet). Züchter, die sich um
das Wohl der Rasse sorgen, bedauern längst, dass sie solche Hunde
nicht mehr züchten „dürfen“, weil man im
Ausstellungsring den überzüchteten Typ zeigen „muss“, um in diesen Kreisen
etwas darzustellen. Die Hunde vom alten
Typ, mit denen man die
Rasse zur Qualität von einst zurückführen könnte, sind schon längst
sehr, sehr rar. Die meisten Züchter,
die den echten Beardie vom alten Typ erhalten wollten, haben inzwischen aufgegeben
– oder doch die andere Zuchtrichtung eingeschlagen.
Einem Züchter, der sich nach „dürfen“ und „müssen“
richtet – der also nur das
züchtet, was ihm Pokale einbringt –, dem liegt nicht
wirklich etwas an der Rasse.
Ein verantwortungsbewusster Züchter wird immer versuchen, gegen alle
Widerstände noch Zuchthunde zu bekommen, die genetisch so gut
wie irgend möglich sind.
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Das Wesen des Bearded Collies |